Twitter darf nicht sterben
Viele wünschen sich das Ende von Twitter herbei. Doch das wäre fatal für die Diplomatie, den globalen Diskurs und den Faktenkonsens.
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Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden betreut von Irène Messerli und Dominik Allemann von Bernet Relations / bernetblog.ch und Nicole Vontobel-Schnell von SCHNELLKRAFT / schnellkraft.ch.
Viele wünschen sich das Ende von Twitter herbei. Doch das wäre fatal für die Diplomatie, den globalen Diskurs und den Faktenkonsens.
Im Schaufenster, das neue Nutzer für Twitter begeistern sollte, zeigten sich überdeutlich die Schattenseiten des Netzwerkes im Bereich der politischen Repräsentativität. Nun wird die aktive Homepage durch eine statische Version ersetzt: Die Probleme bleiben.
Diese Woche erschien wieder eine Studie, die Jugendliche, die soziale Medien allzu intensiv nutzen, zu Suchtkranken erklärt. Das ist weder sinnvoll noch zielführend.
Wer es noch nicht mitgekriegt hat: «Vero» wird gerade als das neue Facebook gehandelt (oder vielmehr: gehyped). Nach drei Jahren Existenz ohne breitere Publizität, schoss der Bekanntheitsgrad dieses sozialen Netzwerks quasi über Nacht in die Höhe. Kein Wunder: Verspricht doch «Vero» alles besser machen, was bei Facebook in der Kritik steht. Das Fachmagazin «Online Marketing Rockstars» hat untersucht, wie der plötzliche Hype zustande kam. Dabei spielten Twitter und Instagram als Werbeplattformen eine entscheidende Rolle, wo vermutlich bezahlte Influencer, häufig auch leicht bekleidete Frauen, für die Social-Media-Plattform warben.
Obwohl es Vero schon seit 2015 gibt, ist sie jetzt erst bei der breiten Masse angekommen. Doch hat die App genug Potenzial, um es mit der Konkurrenz aufzunehmen?
Social Media ist ein paradoxes Phänomen. Einerseits kommen wir über Facebook, Instagram, Twitter und Co. mit vielen Menschen in Kontakt. Andererseits können wir auch schnell vor unseren digitalen Geräten vereinsamen – und die physische Begegnung mit Anderen nimmt sukzessive ab. Diese Ambivalenz hat der US-amerikanische Künstler Mike Campau in seinem Projekt «Antisocial» illustriert.
LinkedIn dreht die Reichweite für Videos in den Newsfeeds der Nutzer auf. Eine neue Art von «Business Influencern» nutzt das: Sie laden Videos, die schon auf anderen Plattformen erfolgreich waren, hoch.
Wie gelang es Mark Zuckerberg, aus Facebook einen profitablen Giganten zu machen, der Weltpolitik beeinflusst? Durch viele clevere Beschlüsse und wenige Fehlentscheidungen.