Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Biometrische Suchmaschinen schnappen sich unsere Gesichter und attackieren unsere Anonymität. Sie erschaffen eine Welt, in der niemand unerkannt bleibt. Sebastian Meineck, Redakteur bei netzpolitik.org, begann seine Recherche zu Gesichter-Suchmaschinen, indem er selbst ein Foto von sich hochlud – und staunte.
Was weniger bekannt ist, aber aufgrund der technischen Möglichkeiten eigentlich auf der Hand liegt: Zielgerichtete Online-Werbung kann auch auf eine einzelne Person zugeschnitten werden. Wenn persönliche Identifikatoren wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse bekannt sind, kann man jemanden auf Schritt und Tritt verfolgen und findet so ziemlich viel über Verhalten und Vorlieben der betreffenden Person heraus. Eine aktuelle Untersuchung der Paul Allen School of Computer Science & Engineering an der Universität von Washington zeigt nun, wie einfach es ist, so im Netz zu spionieren einzurichten.
Die neue Datenschutz-Grundverordnung der EU betrifft auch Schweizer Firmen. Medienunternehmen, die Personendaten bearbeiten, müssen sich an strengere Bestimmungen halten. Neben dem absehbaren Aufwand, bieten die neuen Regeln auch Vorteile: Vertrauen und Glaubwürdigkeit können gestärkt werden. Am 27. April 2016 hat das Europäische Parlament und der Rat die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung, auch DSGVO genannt, beschlossen. Spätestens am Weiterlesen …
Ab 25. Mai 2018 gilt die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU. Bis dahin müssen alle in Europa tätigen Unternehmen ihre IT für die Anforderungen der Verordnung anpassen. Dass dies selbst für große internationale Unternehmen eine große Herausforderung darstellt, belegt nun eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Ponemon.
Als der Streaming-Anbieter Netflix jüngst in einem Tweet jene 53 Nutzer erwähnte, welche die Weihnachtsromanze «A Christmas Prince» an 18 Tagen in Folge geguckt haben, fanden das manche gar nicht lustig. Sie fühlten sich vom Bewegtbildanbieter ihres Vertrauens überwacht. Oh Schreck, die wissen ja ganz genau, was wir gucken! «Viele Nutzer wissen offenbar noch immer nicht, dass ‹Kundenspionage› im Sinne der Auswertung individuellen Sehverhaltens seit jeher eines der Erfolgsgeheimnisse der Streamingplattform ist», schreibt dazu Eike Kühl auf «Zeit Online». Tatsächlich geht Netflix sehr weit und passt sogar die Vorschaubilder für Filme und Serien dem individuellen Geschmack an, um Nutzer mit unterschiedlichen Vorlieben an ein und denselben Film heranzuführen.
Die meisten Medien interessieren sich für das sogennante Darknet vor allem im Zusammenhang mit Recherchen über Internet-Kriminalität. Dass das auf möglichst grosser Anonymität aufgebaute Datennetzwerk aber auch gute Dienste leistet für geschützte Online-Kommmunikation, geht dabei gerne vergessen. Gerade für den Kontakt mit schützenswerten Quellen bietet sich das Darknet an. So unterhalten verschiedene Redaktionen Postfächer für potenzielle Whistleblower. Einen Schritt weiter gegangen ist nun die New York Times. Die Zeitung macht seit Ende Oktober ihr gesamtes Online-Angebot auch über den Darknet-Browser Tor zugänglich. Zielgruppe für diese Form der Nutzung sind Leserinnen und Leser in Ländern, wo das Internet zensiert wird.
«Gut zu wissen» gibt Nutzern die Möglichkeit, skurrile und alltägliche Fragen zu beantworten, damit das Soziale Netzwerk sie (noch) besser kennenlernt.