Journalismus ist kein Verbrechen: offener Brief von «New York Times», «Guardian», «Le Monde», «Spiegel» und «El País»
Die US-Regierung sollte die Verfolgung von Julian Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente einstellen.
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Die US-Regierung sollte die Verfolgung von Julian Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente einstellen.
Weltweit geraten Medienschaffende zunehmend unter Druck. Das zeigt die jährliche Rangliste der Pressefreiheit von «Reporter ohne Grenzen». Demnach nahm auch in Deutschland die Zahl der Angriffe auf Journalisten zu.
Österreich ist bei der Pressefreiheit von Platz elf auf Platz 16 gefallen. Es verliere damit auch seine Einstufung als Land mit guter Pressesituation und auch seine weiße Weste, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisation «Reporter ohne Grenzen». Die verbalen Angriffe auf Journalisten hätten zugenommen – vor allem seit die rechtspopulistische FPÖ mitregiert.
Wikileaks sei wichtig für die Pressefreiheit gewesen, habe heute jedoch keinen Heldenplattform-Status mehr, sagte Sven Herpig, Stiftung Neue Verantwortung, im Dlf. Daten im Internet zu leaken, ohne sie redaktionell aufzubereiten und zu bereinigen, sei problematisch.
Viele Medien verdanken mutigen Akteuren wie Julian Assange die größten Storys der letzten Jahrzehnte. Medien wie „Spiegel“, „Guardian“ oder „New York Times“ haben Assange und Edward Snowden jedoch erst für ihren Ruhm benutzt, dann teils als „Staatsfeinde“ diffamiert und sie weitgehend – in ihren jeweiligen Asylen in London und Moskau – medial begraben.
Wer geheime Dokumente enthüllt, darf parteiisch sein. Warum die Pressefreiheit auch im Fall Assange verteidigt werden muss.
Die Verhaftung Assanges wird zum Dammbruch der Pressefreiheit hochstilisiert. Doch egal wie die Saga weitergeht, für den Journalismus sieht es nicht gut aus.
Nach seiner Verhaftung in London wartet der Wikileaks-Boss auf seine Auslieferung in die USA. Doch die US-Justiz hat noch grosse Mühe mit der Anklageschrift – und die Politik mit seiner Einschätzung.