War on Facts
US-Präsident Donald Trump hat nicht nur den ihm missbliebigen Medien den Kampf angesagt, viel mehr führt er einen Krieg gegen die Fakten. Von den Gefahren einer Politik als Reality-Show.
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US-Präsident Donald Trump hat nicht nur den ihm missbliebigen Medien den Kampf angesagt, viel mehr führt er einen Krieg gegen die Fakten. Von den Gefahren einer Politik als Reality-Show.
Wenn Algorithmen Fake-News identifizieren und eliminieren sollen, droht Satire mit entsorgt zu werden. Tim Wolff, Chefredaktor der «Titanic», nimmt das gelassen, obwohl die Folgen der Gleichbehandlung von Fake-News und Satire schon heute gut sichtbar sind.
Google wird zu einem immer gewichtigeren Spieler in der Medienlandschaft, sei es mit Innovationsförderung, aber auch mit eigenen Inhalten. So bringt der Internetkonzern zusammen mit der «Süddeutschen Zeitung» neu ein Magazin zur digitalen Bildung heraus. Kritische Stimmen gegen das wachsende Google-Engagement in den Medien gibt es nur wenige. Die aber warnen vor der ungleichen Partnerschaft.
Trumps Triumph ist auch ein Erfolg der ultrarechten «Breitbart News». Das Web-Portal hat mit einer aggressiven Agenda den Nährboden für Trump geschaffen. Zum Dank ernannte Donald Trump Breitbart-Präsident Stephen Bannon zu seinem Berater. Als Nächstes will das Portal nach dem Weissen Haus auch Europa erobern.
Sie tun eigentlich nur das, was Journalismus im Kern ausmacht: Faktencheck-Portale prüfen Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt und ordnen sie in einen breiteren Kontext ein. Der globale Boom dieser spezialisierten Plattformen kann als Reaktion gesehen werden auf die anhaltende Vertrauenskrise der Medien. Doch auch die Faktenprüfer stehen in der Kritik.
Die «Lugenpresse» ist im US-Wahlkampf angekommen. Über die Wahlverwandschaft zwischen Pegida und Donald Trump und die Gemeinsamkeiten in der Geringschätzung der freien Medien.
Facebook zählt weltweit 1,6 Milliarden Nutzer und ist neben Google der mächtigste Vermittler und Verteiler von Medieninhalten. Dem Ziel, die «beste personalisierte Zeitung» anzubieten, steht nichts mehr im Weg. Den Inhalte-Produzenten bleibt damit nichts anders als sich mit dem grössten Feind zu verbünden.