Autor

Nick Lüthi

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Mit einem Newsletter in die Unabhängigkeit

«Ich finde es galaktisch: die Idee, dass ich einmal komplett unabhängig publizistisch tätig bin und damit meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte, hätte ich in den Tagen meines Volos nicht gedacht.» Der Journalist Martin Fehrensen (vormals Giesler) lebt vom «Social Media Watchblog» und dem dazugehörigen Newsletter, die er seit sechs Jahren mitherausgibt. Nach 500 Newsletter-Ausgaben des inzwischen kostenpflichtigen Angebots zählt das Blog 600 zahlende Abonnenten. Wie kommt man dahin? Fehrensen nennt vier Faktoren: Dem Publikum einen klar erkennbaren Nutzen bieten, mit regelmässigen Publikationszeiten als zuverlässiger Partner auftreten, dank inhaltlicher Fokussierung ein Expertenwissen anbieten können und unabhängig von Drittplattformen wie Facebook agieren.

Medien-Start-ups: Community ist wichtiger als Reportage

Die deutsche Journalistin Pauline Tillmann berichtet von ihren Erfahrungen als Unternehmensgründerin im Journalismus. 2015 rief die 35-Jährige das digitale Magazin Deine Korrespondentin ins Leben, für das zehn freie Auslandskorrespondentinnen berichteten. Tillmanns wichtigste Erkenntnisse aus ihrer bisher dreijährigen Start-up-Geschichte: Niemand hat auf dich gewartet und eine Community aufzubauen ist wichtiger als die schöne Reportage: «Oder anders gesagt: dass man es schafft, Menschen an ein neuartiges Projekt zu binden und davon zu überzeugen, es dauerhaft zu unterstützen.»

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SVP-Nationalrat wollte «Echo»-Redaktor werden

Seine Medienaffinität ist bekannt: SVP-Nationalrat Claudio Zanetti moderierte einst den CC-Talk auf dem Privatsender Star TV, dann wollte er USA-Korrespondent für die «Basler Zeitung» werden, was aber im letzten Moment scheiterte. Inzwischen ist er zurück bei Star TV mit einer täglichen Video-Kolumne. Doch Zanetti wollte mehr, wie das Online-Magazin Nau.ch berichtet. Im Sommer bewarb sich der SVP-Politiker auf eine Stelle als Produzent beim «Echo der Zeit» von Schweizer Radio und Fernsehen SRF beworben. Vors Mikrofon wollte er nicht, «aber Themenauswahl, Sendungsablauf, das hätte ich gerne gemacht.» Doch die Bewerbung blieb – wenig überraschend – erfolglos.

Kampagnen zur SBI: leise SVP, laute Gegner

Verkehrte Welt: Für einmal ist es nicht die SVP, die eine ihrer Initiativen mit lauter Kommunikation an der Grenze zu Anstand und gutem Geschmack bewirbt. Schrill und alarmistisch treten im Fall der sogenannten Selbstbestimmungsinitiative die Gegner des SVP-Anliegens auf. Auf Swissinfo analysiert der Politologe Georg Lutz diese überraschende Konstellation folgendermassen: «Seit die SVP 2016 die Durchsetzungs-Initiative verlor, hat sie festgestellt, dass ihre provokativen Bilder nicht in der Lage sind, über ihre Basis hinaus zu mobilisieren. Indem sie sich insbesondere auf die direkte Demokratie bezieht, ein Thema, mit dem alle einverstanden sind, hat diese Kampagne das Potenzial, moderate Wähler der Mitte zu erreichen.»