Autor

Nick Lüthi

Woodward zu Trump: «I wish you good luck.»

Dieser Tage veröffentlicht Reporter-Legende Bob Woodward («Watergate») eine Innenansicht der Trump-Regierung. Sein Enthüllungsbuch «Fear» verspricht eine schonungslose Schilderung des Regierungsalltags im Weissen Haus. Bei seinen Recherchen sprach Woodward allerdings nicht mit Trump. Mehrere Anfragen versandeten irgendwo im Umfeld des Präsidenten. In einem Telefongespräch, das die Washington Post integral dokumentiert, sprachen die beiden dann doch noch miteinander und versuchen sich zu erklären, warum sie nicht früher und fürs Buch miteinander gesprochen hatten. Die Telefonunterhaltung findet in gesittetemn, ja freundschaftlichem Ton statt, was auch damit zu tun hat, dass Trump Woodward attestiert, «immer fair» zu ihm gewesen zu sein. Woodward wiederum wünscht dem Präsidenten bei der Verabschiedung viel Glück.

Köppel bei den Nazis: der «Weltwoche»-Chef in Chemnitz

Das Bild aus Chemnitz sorgte für einige Aufregung: «Weltwoche»-Chef und SVP-Nationalrat Roger Köppel Seite an Seite mit einschlägig bekannten deutschen Neonazis. Stift und Notizblock weisen den Schweizer indes als Journalisten bei der Arbeit aus – wobei die in solcher Umgebung eigentlich nicht sonderlich gern gesehen und schon mal tätlich angegangen werden. Mit Journalist Köppel hatten die Rechtsextremen offensichtlich keine Probleme. Roger Köppel selbst nimmt in 20min.ch zu seinem Auftritt in Chemnitz Stellung und begründet seine Nähe zu Neonazis: «Das Thema ist interessant und relevant. Deshalb informierte ich mich vor Ort. Ich habe mit allen geredet, links bis rechts, einer hat sich sogar als rechtsextrem bezeichnet.»

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China beschneidet Schweizer Pressefreiheit

«Le Temps» darf Bundesrat Johann Schneider-Ammann auf seiner anstehenden Reise nach China nicht begleiten. Die chinesischen Behörden haben dem Journalisten der Westschweizer Zeitung das Visum verweigert, ohne diesen Vorgang weiter zu begründen. Die Bundesbehörden «bedauern» die Massnahme und verweisen darauf, dass die Visa-Erteilung in der Hoheit eines jeden Staates läge. Die Chefredaktion von «Le Temps» findet es «unverständlich, dass die Schweizer Behörden ein Verfahren validieren, das darauf hinausläuft, dass ein anderer Staat entscheidet, welche Schweizer Medien ihre Minister bei einem Besuch im Ausland als Teil einer offiziellen Delegation begleiten dürfen.» Als Konsequenz wird die Zeitung nicht über Schneider-Ammans China-Besuch berichten.

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Bildagentur Magnum «wie ein Phönix aus der Asche»

Der Fotojournalismus lebt. In der Krise seien wenn schon die Medien und nicht das Bild an sich, hält Daniele Muscionico in der NZZ fest. «Ob multimedial erzählt oder nicht, die engagierte fotojournalistische Geschichte, das visuelle Storytelling von heute ist die Radiopredigt von damals.» Ein gewichtiges Indiz für die neuerliche Blüte macht die Autorin am wiedergefundenen Selbstbewusstsein der legendären Bildagentur Magnum fest. Die Foto-Elite habe sich offensichtlich neu geeint und für eine Vorwärtsstrategie entschieden. Ausdruck davon ist eine eigene Publikation, die erste in der Geschichte der Agentur. In «Chronicles 01» erzählen Magnum-Fotografen durch den Blick ihrer Kamera die (Vor)geschichte des sogenannten «Islamischen Staates» IS von 1941, als die Briten in Damaskus einmarschierten, bis zur Befreiung von Mosul vor einem Jahr.

Google & Co. regulieren oder zerschlagen

Der Unmut und das Ungemach im Umgang mit globalen Datenunternehmen, wie Google oder Facebook, ist in letzter Zeit grösser geworden. So erstaunt es nicht, dass Stimmen lauter werden, die eine stärkere Regulierung der Geschäfte der Giganten fordern, oder gar deren Zerschlagung. Das Fachblog Netzpolitik präsentiert acht «diskutierenswerte Ansätze gegen die Marktmacht der Konzerne».