Autor

Ronnie Grob

Der Journalismus im Internet ist eine Enttäuschung. Denn damit Du diesen Text liest, brauchst Du so eine Schlagzeile.

Für den Journalismus ist das Internet ein Eldorado der Möglichkeiten. Und doch eine einzige Enttäuschung: Weil damit kaum Erlöse erzielt werden, findet der grosse Teil des wertvollen Journalismus immer noch ausserhalb statt. Geld verdienen lässt sich vor allem mit schreierischen, journalismusfernen Inhalten.

Ich will Nachbern.ch!

Auf der Website Nachbern.ch will ich den Wahlkampf um die Schweizer Parlamentswahlen 2015 beobachten: Drei Wochen in Bern und drei Wochen, in dem ich Veranstaltungen in den verschiedenen Landesteilen besuche. Aber hat es denn nicht schon mehr als genug Bundeshaus- und Wahlkampfjournalisten? Ja, hat es. Werde ich das Gleiche machen wie die? Wahrscheinlich nicht.

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Kavaliersdelikt Diebstahl

Die Nachsicht, mit der die Plagiatsvorwürfe gegen Weltwoche-Journalist Urs Gehriger abgehandelt werden, ist unangebracht. Wem es egal ist, was in Texten steht und wie sie zustandegekommen sind, dem sind auch seine Leser egal.

Lust und Leiden eines Linksammlers

Warum höre ich nach fast neun Jahren auf mit der wochentäglichen Linkempfehlung «6 vor 9» auf Bildblog.de? Weil die Auswahl und Präsentation von Links alltäglicher geworden ist. Weil die Zukunft des Journalismus immer noch nicht geklärt ist. Und weil es eben kein Kinderspiel ist, Medienkritik jeden Morgen fehlerfrei zusammenzufassen.

Klare Form im Korsett

Nur Schimpfen über die SRG bringt nichts, findet unser Autor. Wenn schon, muss der Leistungsauftrag radikal gekürzt werden. Denn um den Service public zu ermöglichen, reicht eine werbefreie Berichterstattung über Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft völlig aus. Dafür aber auf allen Kanälen. Wir dokumentieren seinen Debattenbeitrag, den zuerst das Magazin «Schweizer Monat» veröffentlicht hat.

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Jetzt aber: Politisches Feuilleton

Martin Meyer prägte das NZZ-Feuilleton der letzten Jahrzehnte. Nun tritt er in den Ruhestand und macht ab 2016 Platz für seinen Nachfolger René Scheu. Vom studierten Philosophen und bekennenden Wirtschaftsliberalen wird eine neue Ausrichtung mit mehr Debatten, mehr Wirtschaft und mehr Politik zu erwarten sein.

Regierungsquellen im Konjunktiv

Russland und China sollen an die Daten von US-Whistleblower Edward Snowden gelangt sein. Das berichtet die britische Sunday Times. Das ist offenbar auch eine Geschichte für die Neue Zürcher Zeitung: «Snowdens Daten in falscher Hand» übertitelt die NZZ eine Spalte in der Montagsausgabe. Aber dann folgen nur noch Konjunktive.