DOSSIER mit 905 Beiträgen

Medienwoche Archiv

Äpfel, Birnen, Bärendienst

Nachdem das Schweizer Fernsehen einen Teil seiner Sendungskosten offengelegt hatte, ging das muntere Rechnen und Interpretieren los. So viel steht heute fest: Die Zahlen, und wie sie SRF präsentiert hat, tragen wenig bis nichts zur geforderten Transparenz bei.

Kopflose Produkte

Ringier schafft den «Blick»-Chef ab, bei Tamedia teilt ab 2016 eine Person die Leitung von Tages-Anzeiger und Sonntagszeitung: Bei den Grosskonzernen hat der Chefredaktor ausgedient. Dafür gibt es neu Kanalverantwortliche, die den Content marktförmig konfektionieren. Die publizistische Verantwortung wird so verwischt.

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Sehnsucht nach Autorität

Warum wird Schriftstellern a priori zugestanden, ein qualifizierteres politisches Urteil fällen zu können als die mit der Sache beschäftigten Fachleute oder der Durchschnittsbürger? In der Zuweisung des Schriftstellers als eine Art «Universalgelehrter» lebt immer noch der Geniekult des 18. Jahrhunderts weiter. Eine literaturgeschichtliche Einordnung von Lukas Bärfuss‘ Auftritt als Schweiz-Kritiker.

Austritt wird zur Streitsache

Ende August teilte das Medienhaus Ringier mit, man trete «mit sofortiger Wirkung» aus dem Verband Schweizer Medien aus. So einfach geht das aber nicht. Die Statuten sehen einen Austritt erst per Ende 2016 vor. Und darauf beharrt der Verband. Beim Streit geht es auch – und vor allem – um Geld. Am Ende wird wohl Weiterlesen …

Nach Ringier-Austritt, vor GAV-Gesprächen und mitten in der Service-public-Debatte

Seit eineinhalb Jahren leitet Verena Vonarburg den Verband Schweizer Medien. Die langjährigen Politik-Journalistin (SRF, Tages-Anzeiger) ist angetreten, um den Verlegerverband zu modernisieren und das politische Lobbying zu stärken. Mit dem Verbandsaustritt von Ringier, den angekündigten GAV-Gesprächen und der Service-public-Debatte bieten sich dazu gleich mehrere Bewährungsproben.

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Lockerung beim Umgang mit Leaks

Ohne dass es jemand bemerkt hätte, änderte der Schweizer Presserat im April 2015 einen wichtigen Passus des Journalistenkodex: In Zukunft dürfen Medienschaffende vertrauliche Dokumente und Informationen veröffentlichen, auch wenn diese durch unlautere Methoden erlangt wurden. Damit entfernt sich die Medienethik weiter vom Medienrecht.

Die SRG kommt ins Bundeshaus – und keiner geht hin

So souverän der Auftritt der TV-Aushängeschilder am Wahlsonntag auch war: Aus logistischer Sicht war die Premiere des SRG-Wahlstudios im Bundeshaus ein Reinfall. Nur die wenigsten Politiker bemühten sich in die Wandelhalle. Denn der Nabel der Schweizer Politik befindet sich am Wahltag woanders.