Bei Tamedia herrscht keine Feststimmung
Am 9. Mai wird Tamedia 125-jährig. Doch die Redaktionen des grössten privaten Schweizer Medienkonzerns sind nicht in Feierlaune.
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Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Am 9. Mai wird Tamedia 125-jährig. Doch die Redaktionen des grössten privaten Schweizer Medienkonzerns sind nicht in Feierlaune.
Unmut über «Experten»-Pläne, Druck auf Mitarbeiter, das Unternehmen zu verlassen: Im Medienhaus Tamedia ist die Stimmung kurz vor der 125-Jahr-Feier auf dem Tiefpunkt.
Kommunikationschef Christoph Zimmer blickt zurück auf zwölf Jahre Tamedia. In dieser Zeit habe sich nicht nur das Unternehmen radikal verändert, sondern auch die Art der internen und externen Kommunikation, sagt der 41-Jährige.
Judith Wittwer hat die Chefredaktion beim «Tages-Anzeiger» in einer turbulenten Zeit übernommen: Nach nicht ganz 100 Tagen in ihrer neuen Funktion zieht Wittwer im Interview mit dem Klein Report eine erste Bilanz und erklärt, wie die Zusammenarbeit mit der neuen Tamedia-Mantelredaktion bislang angelaufen ist.
Grégoire Nappey, Chefredaktor «Le Matin», gibt es unumwunden zu: «Wir haben unser Publikum nicht gefunden». Nach knapp eineinhalb Jahren stellt Tamedia in der Westschweiz den Versuch mit einer kostenpflichtigen, digitalen Abendzeitung wieder ein. Seit Ende Oktober publizierte die Tageszeitung «Le Matin» wochentags um 17 Uhr die Online-Ausgabe «Le Matin du Soir». Das für die mobile Nutzung optimierte Angebot mit wischbaren Kacheln, kam inhaltlich gegenüber seiner Mutter magaziniger daher und fokussierte auf leichtere Stoffe. Sechs Franken kostete das Angebot pro Monat oder 70 im Jahr; offenbar zu viel, um in kurzer Frist eine nachhaltige Nutzerbasis aufzubauen.
Über eine «Krise der Kunstkritik» wird in Kulturkreisen regelmässig geschrieben und gestritten. Aussagekräftige empirische Befunde dazu sucht man bei allem Diskussionseifer vergebens. Am Fallbeispiel des Tages-Anzeigers untersuchte die Autorin inhaltsanalytisch, ob und wie die journalistische Berichterstattung über bildende Kunst unter dem Sparkurs der vergangenen Jahre leidet. Lange galten sie als ein unzertrennliches Zweigespann, Kunst und Weiterlesen …
Tamedia hat erstmals intern die journalistische Qualität bei Titeln wie «Tages-Anzeiger», «20 Minuten» oder «Annabelle» untersucht. Was das bringt und wo es Defizite gibt, erklärt Projektleiter Res Strehle.