Ein letztes Gespräch mit Markus Somm
Egal, wie es mit der «Basler Zeitung» weitergeht, ob sie, wie vorgesehen, von Tamedia einverleibt wird, oder sich die Wettbewerbskommission doch noch gegen die Übernahme ausspricht, Chefredaktor Markus Somm ist Ende Jahr weg. Im Gespräch mit Yen Duong blickt Somm in der Tageswoche auf seine acht Jahre an der Spitze der BaZ zurück; eine der «besten» Zeiten in seinem Berufsleben. Die Halbierung der Auflage in seiner Zeit sieht Somm nur strukturell bedingt, schliesslich sei die BaZ eine der besten und profitabelsen Lokalzeitungen der Schweiz, die man vermissen werden: «Basel wird mit Wehmut merken, was die Stadt an der selbstständigen BaZ hatte. Man wird uns noch vermissen.»
Eine Fake-News-Waffe für die Massen
Im Rahmen einer Serie zur Künstlichen Intelligenz zeigte das Nachrichtenmagazin «10 vor 10» von SRF unter anderem, wie einfach es heute ist, Videobilder zu manipulieren. Dazu wurden die Gesichter der beiden Moderatorinnen Susanne Wille und Andrea Vetsch miteinander ausgestauscht. «Was nach aufwändiger Videobearbeitung aussieht, wurde ohne grosse Mühe und mit wenigen Stunden Aufwand produziert», kommentieren die Spezialisten von SRF. In einem Hintergrundartikel erklären Timo Grossenbacher und Angelo Zehr von SRF Data, wie die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz in den letzten Jahren dafür gesorgt haben, dass heute jeder und jede mit handelsüblicher Infrastruktur Ergebnisse erzielen kann, die einst nur Profis vorbehalten waren.
Aufmerksamkeitsökonomie gehört auf den Lehrplan
In der Diskussion um ein Smartphone-Verbot an Schulen plädiert Frank Rieger, Digitalexperte und Sprecher des Chaos Computer Clubs, für eine differenzierte Sicht. In der Pflicht sieht Rieger vor allem die Bildungsverantwortlichen: «Ein zentraler Teil des schulischen Bildungsauftrags im Digitalzeitalter muss also das Erlernen von persönlicher Aufmerksamkeitsökonomie sein. Es bringt nichts, Technologie an sich zu verteufeln. Vielmehr müssen wir herausfinden, wie wir sie kontrolliert und zielgerichtet nutzen können.»
Wer auf Facebook Rassismus und Hass dokumentiert, wird gesperrt
Wer versucht, wie das die deutsche Autorin Lamya Kaddor gemacht hat, rassistische Beleidigungen und Hassbotschaften gegen die eigene Person auf Facebook öffentlich zu machen, riskiert die rote Karte. Sprich: Facebook wertet eine Wiederveröffentlichung der Postings zu Dokumentationszwecken als Verstoss gegen die Publikationsrichtlinien und sperrt den fehlbaren User, so auch mehrfach geschehen bei Kaddor. Lars Wienand hat auf T-Online den Fall aufgearbeitet und ist auf Widersprüche gestossen in der Politik von Facebook. Etwa hier: «Dabei sehen die Regeln ausdrücklich vor, dass solche Postings zugelassen werden, wenn sie ‹Hassrede einer anderen Person enthalten, um für ein bestimmtes Thema zu sensibilisieren oder Aufklärung zu leisten›. Facebook betont also ausdrücklich, dass es um die Absicht hinter einem Posting geht.»