Eine Wahl als Farce: Nathalie Wappler wird wohl SRF-Direktorin
Ihr Name kursierte als einer der ersten, als klar war, dass Ruedi Matter 2018 die Direktion von Schweizer Radio und Fernsehen SRF altershalber abgeben würde. Nun scheint Nathalie Wappler am Ziel zu sein und die Nachfolge Matters antreten zu können. Offiziell ist es noch nicht bestätigt, aber für das, was die Mitteldeutsche Zeitung vermeldet, gibt es nur eine Lesart. Nach Informationen der Zeitung aus Halle, wo Wappler derzeit die Programme des MDR leitet, sei die frühere SRF-Kulturchefin die einzige Kandidatin für den Chefposten von SRF. Damit wird die eigentliche Wahl zur Farce, weil der Regionalvorstand als eigentliches Wahlgremium nur den Einervorschlag des Nominationsausschusses absegnen kann.
Der «Club» und die schwierige Frauensuche
Nur ein Viertel der Gäste in der Diskussionssendung «Club» vom Schweizer Fernsehen SRF sind Frauen. Die Redaktion findet das nicht gut, kann aber nur beschränkt etwas dagegen tun. Und das hat auch mit den Frauen zu tun. «Frauen sagen uns weitaus öfter ab als Männer», schreibt die Redaktion. Aus drei Gründen: Die immer gleichen Expertinnen werden von allen Medien angefragt und mögen dann nicht noch zum x-ten Mal auftreten. Frauen zögern eher bei einer Zusage als Männer – trotz ausgewiesener Fachkompetenz. Und schliesslich verhindert nicht selten die Kinderbetreuung einen Auftritt. Dem «Club» bleibt unter diesen Voraussetzungen nicht viel anderes, als die schwächere Frauenvertretung als Abbild der Gesellschaft zu akzeptieren. Gleichzeitig lässt die Redaktion aber nicht locker bei der Frauensuche: Man zähle «die Arbeitsstunden längst nicht mehr, die wir in die Frauensuche investieren. Denn es ist eine gute und notwendige Investition.»
Für einen Lokaljournalismus, der den Mächtigen auf die Finger schaut
In der Stadt Schaffhausen hat sich Ende September eine Mehrheit der Stimmberechtigten dafür ausgesprochen, das Öffentlichkeitsprinzip unangetastet zu lassen. Damit bleibt es den Medien auch weiterhin möglich, ohne prohibitive Gebühren amtliche Dokumente einzusehen und daraus zu zitieren. Gegen die von Behörden und praktisch sämtlichen Parteien geforderte Einschränkung wehrte sich die direkt betroffene Zeitung «Schaffhauser AZ». Sie ergriff dazu das Referendum und konnte in der Abstimmung die Bevölkerung von ihrem Anliegen überzeugen. In einer Kolumne im Medienmagazin «Edito» wertet AZ-Co-Redaktionsleiter Marlon Rusch das Ergebnis als Vertrauensbeweis in die Medien: «60 Prozent der Stimmbevölkerung entschieden sich gegen das Establishment, gegen die etablierten politischen Parteien – und für die kritischen Medien. Wir finden: Das ist ein starkes Zeichen. Für einen starken Lokaljournalismus, der nah dran ist an den Menschen und ihrer Lebensrealität. Für einen Lokaljournalismus, der den Mächtigen auf die Finger schaut.»
Der Snapchat-Hype ist vorbei
Seit dem Börsengang vor eineinhalb Jahren geht es mit Snapchat abwärts: Der Instant-Messaging-Dienst verliert Nutzer und schreibt weiterhin rote Zahlen. Und allmählich verlassen auch Stars und Sternchen die Plattform, die einst als Aushängeschilder und Zugpferde wirkten. Ein Grund für die negative Entwicklung ist Konkurrent Facebook. Dessen Tochter Instagram kopiert munter Funktionen, die Snapchat einst gross gemacht hatten und überflügelt mit seiner Milliarde Nutzer Snapchat bereits um ein Vielfaches. So überrascht es nicht, dass Übernahmegerüchte die Runde machen. Amazon wurde als möglicher Käufer genannt, ebenso Google und Facebook.