Weltregierung Facebook
Facebook richtig zu verstehen, heisst Facebook als politisches Unternehmen wahrzunehmen, schreibt Janosik Herder auf Wired.de: «… bei den Plattformen handelt es sich in erster Linie um politische Unternehmen oder, präziser, biopolitische Unternehmen. Biopolitische Unternehmen wollen eine Form von Macht ausüben, die wir eigentlich vom liberal-demokratischen Staat kennen. Das oberste Ziel des biopolitischen Unternehmens ist es, kein Unternehmen zu sein, sondern eine Regierung.» So macht denn Mark Zuckerberg auch kein Geheimnis aus diesem Selbstverständnis. In einem Interview mit Ezra Klein kam er zu dem bemerkenswerten Eingeständnis, Facebook gleiche eher einer Regierung als einem klassischen Unternehmen.
«Clickbait» für guten Journalismus
Sie sind bis heute eine verkannte Grösse im Nachrichtengeschäft: Junge Portale, wie «Buzzfeed» oder «Vice», bieten viel mehr recherchierten und originären Journalismus, als man ihnen beim Blick auf all die Soft-Stories, die sie auch bringen, zugestehen würde. Daniel Bouhs hat sich für das Medienmagazin «Breitband» die Angebote für die junge Zielgruppe genauer angeschaut und kommt zu einem wohlwollenden, aber skeptischen Schluss: Buzzfeed & Co. seien letztlich der neue Boulevard, mit allen Vor- und Nachteilen dieses Genres.
Für eine neue Bild-Ethik
Der Fotografie-Experte Fred Ritchin plädiert angesichts explodierender digitaler Bilderwelten für neue redaktionelle Spielregeln im Umgang mit Digitalbildern: «Wenn jemand online ein Foto verwenden möchte, würde ein Symbol in jeder der vier Bildecken zusätzliche Informationen liefern: (a) zum Hintergrund der Geschichte, (b) zum Kontext des Fotos, (c) weiterführende Links und (d) Bildunterschriften sowie den Namen und den Ehrenkodex des Fotografen, der das Bild gemacht hat.» Warum das Projekt derzeit kaum Chancen auf eine Umsetzung hat, erklärt Ritchin im Interview mit Florian Sturm in der NZZ.
Axel Springer auf der digitalen Erfolgsspur
Sein Ziel ist es, Axel Springer zum weltweit erfolgreichsten digitalen Medienhaus zu machen. Und Mathias Döpfner befindet sich auf gutem Weg dorthin, wie Stefan Nicola in einem Porträt auf Bloomberg schreibt.