Was die «Republik» für die Schweiz werden will, hat Mediapart in Frankreich schon erreicht
Es ist eine Erfolgsgeschichte, die so gar nicht in das sonst sehr betrübliche Bild der Medienkrise passen will. In Frankreich hat sich die Online-Zeitung Mediapart innert zehn Jahren mit 140’000 Abonnenten als drittstärkste überregionale Tageszeitung etabliert hinter «Le Figaro» und «Le Monde». Der Hauptgrund für den Erfolg sind die regelmässigen Enthüllungen von Skandalen in Politik und Wirtschaft. Oft recherchiert Mediapart dort, wo die anderen französischen Medien handzahm berichten. Sei es, weil sie zu nah bei der Politik stehen oder weil ihre Eigentümer selbst Teil der Wirtschafteselite sind. Marc Zitzmann, bis zu seiner Entlassung langjähriger Kulturkorrespondent der NZZ in Paris, zeichnet ein ausführliches Porträt von Mediapart in der «Republik», die selbst das Potenzial hat, in der Schweiz die gleiche Stellung zu erschreiben wie ihr französisches Pendant.
Verkauft Blocher nun die «Basler Zeitung» oder nicht?
Er berichtete als Erster über einen unmittelbar bevorstehenden Verkauf der «Basler Zeitung» BaZ. Im Medientalk von Radio SRF 4 News nimmt nun Dennis Bühler, Bundeshausredaktor von Südostschweiz und Aargauer Zeitung, dazu Stellung, warum sich in der Causa BaZ bis jetzt nichts getan hat. Bühler diskutiert zusammen mit Moderator Salvador Atasoy und Nick Lüthi, dem Autor dieser Zeilen.
Planlose Somedia
Um das Medienhaus Somedia in Chur steht es nicht zum Besten. Ein grelles Licht auf die Lage in Chur wirft der gestern bekannt gewordene Schritt, die Bundeshausredaktion der Tageszeitung «Südostschweiz» aufzulösen und zwei profilierte Journalisten zu entlassen. Den Partner AZ Medien, mit dem man sich das Personal in Bern teilte, hatte Somedia offenbar «vergessen» zu informieren. Die Sparmassnahme ist eine direkte Folge davon, die beiden Somedia-Titel Bündner Tagblatt und «Südostschweiz» mit getrennten Redaktionen weiterzuführen und nicht – wie ursprünglich geplant – zu fusionieren. Als Folge davon wird nun bei der überregionalen Berichterstattung massiv gespart. Die Mantelseiten will Somedia fortan nur noch mit Agenturmeldungen bestücken.
Medien in der Türkei: alle unter Kontrolle
Die Tageszeitung Hürriyet und der TV-Sender CNN Türk sind die grössten Massenmedien in der Türkei, die bis heute – zumindest in Ansätzen – noch regierungskritisch berichten konnten. Damit dürfte nun Schluss sein. Der Doğan-Konzern, zu dem die beiden Medien gehört, verkauft sie an die Demirören Holding, die Staatspräsident Erdoğan nahesteht. «Damit endet in der türkischen Presse eine Ära», zieht Wolf Wittenfeld Bilanz.