RESSORT

Hintergrund

Warum Coop, Haribo & Co. den Mediaagenturen die kalte Schulter zeigen

Die Entwicklungen der vergangenen Monate legen systemische Defizite der Werbewirtschaft offen. Defizite, die durch jahrelanges Aussitzen eine destruktive Eigendynamik erreicht haben, die nun als Bumerang mit voller Härte zurückschlägt. Werbeauftraggeber und Medienanbieter sind zum Handeln gezwungen, um die Wertschöpfungskette den Herausforderungen des veränderten Mediennutzungsverhaltens anzupassen, anstatt an überholten Rezepten der Vergangenheit festzuhalten und sich dem Weiterlesen …

Content, Container und Consumer

In den vergangenen Monaten sind internationale Netzwerk-Mediaagenturen von mehreren Seiten unter Druck geraten. Nicht nur, dass Konzerne wie Facebook, Google und Amazon den Umweg über Mediaagenturen zu Werbeauftraggebern nicht nötig haben. Werbeauftraggeber beauftragen Mediaagenturen fern der Geldflüsse zu den Medien mit der Mediaplanung. Medienanbieter wollen die Geister loswerden, die sie selbst gerufen haben.

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Die Gerichte bunkern weiter

Das Obergericht des Kantons Schaffhausen hat einen wegweisenden Entscheid gefällt: Jedermann kann Urteile zeitlich unbeschränkt einsehen. In anderen Kantonen bunkern die Gerichte aber weiterhin ihre Urteile. Das lässt sich, wie im Fall Schaffhausen, mit journalistischer Hartnäckigkeit ändern.

Klare Form im Korsett

Nur Schimpfen über die SRG bringt nichts, findet unser Autor. Wenn schon, muss der Leistungsauftrag radikal gekürzt werden. Denn um den Service public zu ermöglichen, reicht eine werbefreie Berichterstattung über Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft völlig aus. Dafür aber auf allen Kanälen. Wir dokumentieren seinen Debattenbeitrag, den zuerst das Magazin «Schweizer Monat» veröffentlicht hat.

Beziehungen statt Kampagnen

Was tun gegen die zunehmende Wirkungslosigkeit klassischer Werbung? Eine Antwort heisst Content-Marketing. Informativen und unterhaltende Stories, die nur indirekt eine kommerzielle Botschaft transportieren, können die Wahrnehmungsbarrieren überwinden. Noch tut sich die Werbebranche schwer mit der neuen Spielart kommerzieller Kommunikation.

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Die neue Nähe

Kommerzielle Inhalte werden auch in Zukunft den Medien als wichtige Erlösquelle dienen. Aber statt abgegrenzte Werbeflächen, werden harmonischere Native-Advertising-Formate gefragt sein. Doch dann braucht es dringend auch neue Spielregeln.

Le Service public n’existe pas

Selbstverständnis und Daseinsberechtigung der SRG gründen stark auf einem sogenannten Service public. Ein Begriff, der in der laufenden Diskussion um das Radio- und Fernsehgesetz weiter an Schärfe verloren hat. Das macht aber nichts. Denn der einzige sinnvolle und wirksame Hebel, um den Umfang des öffentlichen Rundfunks zu regulieren, ist das Geld.