Privatfernsehen erlebt seinen zweiten Frühling
Innerhalb von kurzer Zeit sind in der Schweiz sechs neue Fernsehsender lanciert worden. Möglich machen das vor allem Serien und Filme aus dem Ausland.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Innerhalb von kurzer Zeit sind in der Schweiz sechs neue Fernsehsender lanciert worden. Möglich machen das vor allem Serien und Filme aus dem Ausland.
Das Fernsehen war über Jahrzehnte die kollektive Erlebnismaschine, die die Nation emotional zusammenhielt. Heute stillt das Publikum seine Gemeinschaftssehnsüchte unter Gleichgesinnten bei Netflix, Amazon und YouTube. Die Bewegbild-Welt zersplittert, statt dem linearen TV-Programm folgt das Publikum Menschen und Marken.
Apple will mit seinem neuen Streamingdienst Netflix und Amazon angreifen. In Kürze steigt auch Disney in den «Streaming War» ein. Die globale Fernsehwelt steht vor einem massiven Umbau. Was bedeutet das für den Zuschauer?
Gerade wurde bekannt, dass Netflix eine neue Funktion testet, mit der User Filme und Serien in halber oder auch eineinhalbfacher Geschwindigkeit abspielen können. Bei Filmemachern stößt der Vorstoß allerdings auf teils heftigen Widerstand.
Ein Durchschnittskonsument wird im Jahr 2021 jeden Tag 100 Minuten damit verbringen, Online-Videos anzusehen, verglichen mit 84 Minuten in diesem Jahr, so Zeniths Online Video Forecasts 2019-Report, der heute veröffentlicht wurde. Über das ganze Jahr betrachtet entspricht das 25 Tagen Videokonsum am Stück. Die Schweden und Chinesen schauen schon heute mehr als 100 Minuten täglich.
Als Netflix 2014 in die Schweiz kam, hat Swisscom schnell eine Alternative nachgeliefert. Doch mehr und mehr pusht der blaue Riese die beliebten US-Dienste.
Lange hat Netflix traditionellen Unterhaltungskonzernen die Zuschauer abgegraben. Die holen jetzt zum Gegenschlag aus und starten eigene Streamingdienste. Der Wettbewerb wird härter werden.
Alle sagen, dass Fernsehen und Radio in ihrer klassischen Form ausgedient haben. Dass der Freiheit des permanenten Streamens die Zukunft gehört. Das ist ein Irrtum. Neun Gründe, warum wir feste Programme brauchen.