Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Die Verlage verlieren Geld, das Internet setzt neue Spielregeln, die Leser wollen mitbestimmen. Wie steht es um die «vierte Gewalt»? Sind Politiker nicht froh über eine Schwächung des Journalismus? Nein. Und das hat gute Gründe.
Der Berner Medienplatz steht unter Druck: Bei der Schweizerischen Depeschenagentur (sda) wird ein grosser Teil der Redaktion weggespart, das Nachrichtenstudio von Radio SRF zieht nach Zürich um und bei den Tamedia-Medien, zu denen die Berner Zeitung gehört, wird der Rotstrich angesetzt. Im Porträt von Lukas Blatter schildern drei Betroffene von keystone-sda, Radio SRF und der Weiterlesen …
Ich möchte über die Krise des Journalismus reden. Die wäre ja schon dramatisch genug, vor allem für uns Journalisten und Journalistinnen, aber ich fürchte, sie ist vor allem ein Symptom für etwas noch viel Bedrohlicheres, für eine Krise der Demokratie. Die Krise des Journalismus ist eine dreifache: Eine ökonomische, eine politische und eine essentielle.
Das Medien-Qualitätsrating 2018 kommt zum Schluss: Die Medienkonzentration in der Schweiz hinterlässt Spuren. Bei mehreren Titeln ging die Qualität im Zeitraum 2016-2018 spürbar zurück – gerade auch in der Romandie.
Ein persönlicher Essay der Leiterin des Ressorts Investigation und Reportage der «Welt» zum Zustand von Medien und Journalismus. Jennifer Wilton nähert sich der Gegenwart an mit dem Rückgriff auf die Zeit, als ihr Grossvater in den 1950er-Jahren als Reporter gearbeitet hatte. Wilton liefert keine fertigen Zukunftsrezepte, sondern versucht zu erklären, warum die Medien da stehen, wo sie heute stehen. Das ist zwar ehrlich, aber auch etwas hoffnungslos.
Der Medienforscher Thomas Schnedler hat sich für seine Dissertation mit prekär beschäftigten Journalistinnen und Journalisten unterhalten. Die stetige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen hält Schnedler fü eine «grosse Gefahr». Der Journalismus werde noch stärker als heute zu einem Elitenjob, «den man sich leisten können muss, weil man entweder selber über die nötigen Mittel verfügt oder weil man eben solche Sicherheitsgaranten und andere Unterstützer hat, die einem das dann erst ermöglichen.»
Wieder mal sei auf eine grassierende Unsitte hingewiesen. Immer öter verlangen Redaktionen von Freelancern für umsonst ihre Arbeit zu liefern. Aktuell weiss der deutsche Journalist Dennis Horn davon zu berichten. Ein Satz, den er in letzter Zeit ein paar Mal gehört habt, lautet: «Wir können leider kein Honorar zahlen – aber Sie würden damit ja Ihren Bekanntheitsgrad steigern.» Auf die Nachfrage, warum das so sei, heisse es dann nur: man müsse sparen. Er lehne solche Deals dann in der Regel freundlich ab. Er hoffe, «dass Freiberufler, sofern sie dazu in der Lage sind, grundsätzlich so verfahren. Redaktionen lernen nämlich nur, dass journalistische Leistungen nun einmal Geld kosten, wenn sie ohne dieses Geld einfach gar nichts bekommen.»