NZZ: Populistische Rempelei von rechts
Der Sturm der SVP auf die NZZ scheint vorerst abgewendet, der mediale Durchmarsch von Markus Somm gestoppt. Und vielleicht könnte der Schrecken letztlich zu einer Stärkung der liberalen Bürgerlichen führen.
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Der Sturm der SVP auf die NZZ scheint vorerst abgewendet, der mediale Durchmarsch von Markus Somm gestoppt. Und vielleicht könnte der Schrecken letztlich zu einer Stärkung der liberalen Bürgerlichen führen.
Es gibt an der «Basler Zeitung» unter dem Einfluss von Christoph Blocher viel zu kritisieren. Doch Basel hat von publizistisch äusserst intensiven Jahren profitiert.
Bald soll eine denkwürdige Episode der jüngeren Schweizer Mediengeschichte enden: Wenn alles so läuft, wie gut unterrichtete Quellen zitiert werden, dann wird Christoph Blocher seine «Basler Zeitung» noch diese Woche verkaufen. An wen ist noch unklar, entweder (und wahrscheinlicher) an die Zürcher Tamedia oder an die AZ Medien, die offenbar das bessere Angebot vorlegen. Aus diesem Anlass werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf den Moment vor knapp fünf Jahren, als Blocher in Basel offiziell ans Ruder trat: «Es ist ein Vollzug längst bekannter Tatsachen», sagte damals der Medienkenner Karl Lüönd. «Damit hat das Versteckspiel ein Ende», kommentierte Lukas Scharpf in der neuen Luzerner Zeitung den Vorgang. Vor seinem Outing war Blocher bereits als «Berater» massgeblich an der Sanierung der Basler Zeitung und ihres Verlags beteiligt. Obwohl er das einst stolze Medienaus bis auf die «nackte Redaktion» heruntersparte, scheint sich das Geschäft mit der BaZ bis heute nicht zu lohnen. Jetzt setzt Blocher voll und ganz auf seine Gratisanzeiger.
Der Tamedia-Chef bestätigt ein starkes Interesse an Christoph Blochers «Basler Zeitung». «BaZ»-Chefredaktor soll seine Redaktion zudem gestern über den Verkauf informiert haben. Dies bestätigen Recherchen der «Nordwestschweiz».
Der Verlag und der Alt-SVP-Bundesrat verhandeln im Geheimen über einen Zeitungstausch: Tamedia will die «Basler Zeitung» kaufen, im Gegenzug soll Christoph Blocher das «Tagblatt der Stadt Zürich» erhalten.
Bei der Neuen Zürcher Zeitung herrscht offenbar Aufregung: Man hört von angeblichem «Rechtsruck», von «interner Zensur» und «Säuberungswellen». Was ist dran am Wirbel?
Wir sprachen mit No-Billag-Initiant Olivier Kessler. Das Gespräch fand statt – erscheinen wird es nicht
Der Zigaretten-Konzern Philip Morris und viele andere dürfen in NZZ-Titeln bezahlte, pseudo-redaktionelle Artikel verbreiten.