Die Wahrheit liegt eben nicht in der Mitte
Viele Leser sind sauer, auch auf meine Ukraine-Berichterstattung. Ihr Misstrauen ist legitim. Aber es ist nicht einfach jede Sicht auf den Krieg gleich wahr.
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Viele Leser sind sauer, auch auf meine Ukraine-Berichterstattung. Ihr Misstrauen ist legitim. Aber es ist nicht einfach jede Sicht auf den Krieg gleich wahr.
Westliche Journalisten berichten über ukrainische Flüchtende, die aus einem «zivilisierten Land» kommen, «blonde Haare und blaue Augen» hätten. An dieser Rhetorik wird nun Kritik laut.
Die EU hat das Verbot gegen die beiden russischen Propagandakanäle in Kraft gesetzt. Sie spielten eine «zentrale Rolle bei der Aggression gegen die Ukraine», hiess es zur Begründung.
Putins Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Informationskrieg, in dem sowohl Russland als auch die Ukraine mit Propaganda arbeiten. Die ukrainische Propaganda entwickelte sich zu einem wichtigen Element der legitimen Selbstverteidigung gegen einen völkerrechtswidrigen Angriff. Aber auch zur Propaganda der «Guten» muss man kritische Distanz wahren. Das moralische Gefälle im Krieg in der Ukraine Weiterlesen …
Krieg geht immer, und das hat sich in den vergangenen Tagen wieder gezeigt, mit selektiver Information, Desinformation und wohl auch Propaganda der Konfliktparteien einher. Spannend ist in diesem Zusammenhang die Strategie des russischen Präsidenten Wladimir Putin, seinen Landsleuten den Angriff auf die Ukraine zu erklären. Immer wieder betont er dabei, die Ukraine «entnazifizieren» zu wollen.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine herrscht auch für die Medien Ausnahmezustand. Welche Bilder sind echt? Wie gross ist die Gefahr für Reporter an Ort und Stelle? Was wissen wir und was nicht? Nach fünf Tagen Krieg zeigt sich: Der deutsche Krisenjournalismus hat sich professionalisiert. Und ist aufrichtiger geworden.
Der Kreml versucht, Berichte über den Krieg und Bilder von Verlusten zu zensieren. Dafür wird der Zugriff auf soziale Medien erschwert; der in Deutschland kritisierte Messenger-Dienst Telegram wird noch wichtiger.
Die EU-Kommission will russische Medien wie «Russia Today» und «Sputnik» verbieten. Erste Telekom-Anbieter reagieren. In der Schweiz strahlen Swisscom und Salt den Sender aus – bis jetzt.