Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Wenn sie niemand sieht, ist die spektakulärste Live-Aufnahme nichts wert. Jederzeit- und Überallvideo funktioniert nur, solange auch ein Netz für die Übertragung bereitsteht. Eigentlich banal. Aber deshalb nicht weniger zentral. Schliesslich geht es um die Zukunft des Journalismus beim mobilen Videostreaming.
Andrew Callaghan hat fast zwei Millionen Follower auf Youtube. Dort macht der 25-Jährige seit ein paar Jahren eine ganz eigene Art von Journalismus. Auch den besseren?
Wer sich kurz und kompakt zu einer komplexen Abstimmungsvorlage wie dem E-ID-Gesetz informieren will, schaut ein Erklärvideo. Dieser Tage zeigten NZZ und SRF News neue Formate. Wir haben bei den Redaktionen hinter die Kulissen geschaut und eine Befürworterin und einen Gegner die neuen Videos kommentieren lassen. Journalismus heisst vereinfachen. Auch komplexe Sachverhalte muss eine Redaktion Weiterlesen …
Roger Köppel macht es, Claudio Zanetti macht es, ebenso wie Thomas Matter. Aber nicht nur SVP-Nationalräte haben Video im Web als direkten Kanal zu ihrem Publikum entdeckt. Auch Cédric Wermuth von der SP macht es, wobei er im Gegensatz zu den SVP-Kollegen mit den Formaten experimentiert und dabei stark auf den Dialog setzt, etwa via Facebook Live. Die Tages-Anzeiger-Autoren Alan Cassidy und Philipp Loser gehen dem Trend auf den Grund und blicken dazu in die USA, wo Politiker schon länger ihre eigenen Medien geschaffen haben. Warum das so ist, erklärt der Medienwissenschaftler Tobe Berkovitz so: «Ursprünglich ging es für Politiker darum, mit den traditionellen Medien so gut wie möglich zurechtzukommen. Dann begannen sie, missliebige Medien zu umgehen.» Heute sei man bei den «Medien 3.0» angelangt: «Viele sagen sich: Was kümmert es mich, was die Medien über mich sagen? Ich bastle mir einfach meine eigenen.»
Der Kurzfilm «Leaked» wurde im Hochformat gedreht, experimentiert wild mit Emojis und bricht filmtechnische Tabus – ausgestrahlt wird er im SRF. Bildstrecke im Grossformat »
YouTube ist bunt, lustig, schön und laut. YouTube bietet für viele unterhaltsame Themen seit Jahren die passende Plattform. Doch Journalismus lohnt sich auf YouTube nicht. Zumindest hier bei uns in Deutschland.
Die Ereignisse dieser Woche haben wieder einmal gezeigt: Wenn es eine Hoffnung gibt für das lineare Fernsehen, dann sind das Breaking News und Live-Events. Doch was, wenn die neuen Technologien uns TV-Machern auch diese letzte Bastion streitig machen?