Kasachstan-Affäre: Markwalders Medienschelte
FDP-Nationalrätin Christa Markwalder bedauert, von einer kasachischen Partei instrumentalisiert worden zu sein. Den Medien wirft sie gleichzeitig vor, daraus einen Sturm im Wasserglas zu machen.
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FDP-Nationalrätin Christa Markwalder bedauert, von einer kasachischen Partei instrumentalisiert worden zu sein. Den Medien wirft sie gleichzeitig vor, daraus einen Sturm im Wasserglas zu machen.
Die Fachwelt scheint zu staunen, weshalb die «Kasachstan-Affäre» nach 14 Tagen immer noch ihre Kreise zieht. Das hat einen hausgemachten Grund: Die Akteure eines diskreten Geschäfts – Politiker, Lobbyisten und Medien – sind in höchster Aufregung. Doch statt am Brandherd zu löschen, trampeln sie kommunikativ dermassen wirr im Feuer herum, dass ein Flächenbrand droht. Es Weiterlesen …
Heute vor zwei Wochen machte die NZZ eine Geschichte publik, die schon kurz darauf nur noch als Affäre Markwalder bezeichnet wird. In den verflossenen 14 Tagen wurden in der Schweizer Mediendatenbank nicht weniger als 488 Beiträge zu diesem Thema referenziert. Das ergibt einen Durchschnitt von 35 Beiträgen pro Tag, die Story ist ein Medienhype par Weiterlesen …
Seit bekannt wurde, dass die Kommunikations-Agentur Burson-Marsteller einen Vorstoss von Christa Markwalder kaufte, ist die Lobbyismus-Debatte wieder auf dem Tapet: Wie gehen Parlamentarier mit Lobbyisten um? Braucht es die Einflüsterer im Bundeshaus oder korrumpieren sie das demokratische System?
Die Causa Markwalder mutiert zu einer wahlkämpferischen Schlammschlacht. Vergessen geht, dass der Ruf des Parlaments auf dem Spiel steht.
Der Fall Christa Markwalder hält sich seit über einer Woche in den Medien. Heute schreibt der Blick z.B. über ein Redeverbot, welches FDP-Chef Müller erteilt habe. Wir haben den Fall Markwalder mit einer Kommunikations-Expertin besprochen: sie verteilt schlechte Noten.
Die «Kasachstan-Affäre» um die designierte Nationalratspräsidentin ist zur «Markwalder-Affäre» geworden. Es geht längst nicht mehr um die Sache. Sondern um Auflage, Wählerstimmen und Frauen-Bashing.
Die Affäre um den Kasachstan-Vorstoss von Nationalrätin Christa Markwalder zeigt: Die Beeinflussung von Politikerinnen und Politikern ist heikel. Der Club fragt: Wie viel Lobbying im Bundeshaus darf sein?