Politik zum Tamedia-Zeitungsabbau: «Es wird ausgeholzt»
Die Medienkonzentration ist nicht länger nur innerhalb der Branche ein Thema: PolitikerInnen quer durch die Schweiz und die Parteien zeigen sich besorgt über die Entwicklung.
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Die Medienkonzentration ist nicht länger nur innerhalb der Branche ein Thema: PolitikerInnen quer durch die Schweiz und die Parteien zeigen sich besorgt über die Entwicklung.
Réda el Arbi, einer der Autoren des «Stadtblogs» auf tagesanzeiger.ch, hört per Ende Juli auf. Das alleine wäre noch keine Meldung wert. Doch el Arbi begründet seinen Abgang in einem offenen Brief (die sind ja gerade sehr en vogue) an Tamedia-Verleger Pietro Supino mit einer Kritik an der aktuellen Personalpolitik im Zuge massiver Um- und Abbaumassnahmen: «Die Stimmung innerhalb Tamedia ist so schlecht, dass ich mich wundere (und hohe Achtung vor den Kollegen empfinde), dass überhaupt noch Content produziert wird.» Der scheidende Blogger sieht darum seine eigene Reputation gefährdet bei einer Fortführung seiner Tätigkeit für Tamedia: «Ich bin mir schon seit zwei Jahren am überlegen, ob ich noch zum Unternehmen passe, oder ob mein Arbeitgeber meiner Glaubwürdigkeit und meiner Integrität schadet.»
Der Zürcher Tamedia-Verlag will die gedruckte Ausgabe der Westschweizer Zeitung «Le Matin» untergehen lassen. Doch der Sion-Boss hat etwas dagegen – und spricht mit «Blick» über seine Pläne für das Blatt.
Interessante Entwicklung um die Westschweizer Tageszeitung «Le Matin», deren gedruckte Ausgabe der Zürcher Tamedia-Konzern demnächst einstellen will. Während die Belegschaften der Westschweizer Zeitungen aus Solidarität mit den zu entlassenden Kollegen vom «Matin» streiken, führt offenbar Christian Constantin, der ebenso umtriebige, wie auch umstrittene Präsident des Fussballclubs Sion, Gespräche mit Tamedia-Präsident Pietro Supino über eine allfällige Übernahme und Weiterführung der Zeitung. Viel ist noch nicht bekannt über den Inhalt der Gespräche. Wie das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS berichtet, schwebt Constantin offenbar der Umbau der Tageszeitung zu einer Sportzeitung vor nach dem Vorbild der französischen «L’Equipe».
Weitere Eskalation im Kampf um den Erhalt von Stellen beim grössten Schweizer Medienkonzern: Die Zürcher Tamedia drohte ihren streikenden Journalisten mit sofortiger Entlassung.
Ende Monat ist für den Kommunikationsverantwortlichen von Tamedia, Christoph Zimmer, Schluss: Der 41-Jährige verlässt nach zwölf Jahren die Mediengruppe, um sich zusammen mit seinen drei Töchtern und seiner Frau eine Auszeit zu nehmen. Für sein Sabbatical hat Zimmer Barcelona gewählt.
Wie soll man in Bars und Restaurants Zeitung lesen, wenn es keine Zeitung mehr gibt? Die Frage stellt sich in der Westschweiz ganz aktuell, nachdem Tamedia entschieden hat, die gedruckte Ausgabe des populären «Le Matin» demnächst einzustellen. Wie das Westschweizer Radio RTS berichtet, testet das Zürcher Verlagshaus in der Romandie seit 2015 digitale Ersatzlösungen. In den beiden ersten Testphasen erhielten die Wirte Tablets mit den Tamedia-Zeitung drauf, die sie ihren Gästen ausleihen konnten. Die Akzeptanz für das technische Gerät sei allerdings gering gewesen, weiss RTS-Reporter Ludovic Rocchi zu berichten. Unter dem Projektnamen News Café befindet sich der Test nun in die dritten Phase. Über ein passwortgeschütztes WLAN in der Bar oder dem Restaurant können die Gäste mit ihren eigenen Geräten gratis auf sämtliche Tamedia-Titel zugreifen.
Das grösste Medienhaus der Schweiz hat ein Problem: Weil es im Rahmen einer Reorganisation alle Bezahl-Zeitungen zu einer Mega-Redaktion zusammengelegt hat, gibt es zu viele Mitarbeiter. Weil zu Wenige freiwillig kündigen, bietet Tamedia jetzt Abgangsentschädigungen.