Politik zum Tamedia-Zeitungsabbau: «Es wird ausgeholzt»
Die Medienkonzentration ist nicht länger nur innerhalb der Branche ein Thema: PolitikerInnen quer durch die Schweiz und die Parteien zeigen sich besorgt über die Entwicklung.
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Die Medienkonzentration ist nicht länger nur innerhalb der Branche ein Thema: PolitikerInnen quer durch die Schweiz und die Parteien zeigen sich besorgt über die Entwicklung.
Pierre Ruetschi, seit 2006 Chefredaktor der Tribune de Genève, verlässt den Spitzenposten bei der Genfer Tamedia-Zeitung. Ruetschi geht im Streit mit dem Zürcher Verlag. Er war ein erbitterter Gegner der «Hors sol»-Redaktion, wie er die Tamedia-Strategie nannte, die überregionalen Ressorts in Lausanne zu bündeln. Damit wurde die Redaktion der Tribune de Genève auf das Lokal- und Kulturressort geschrumpft. Die Redaktion bedauert den Abgang sehr, da sich Ruetschi immer für sein Blatt eingesetzt habe. So auch kürzlich, als er sich weigerte, Tamedia mitzuteilen, welche Tribune-Journalisten gestreikt hatten in Solidarität mit den inzwischen entlassenen Kollegen beim eingestellten «Le Matin».
Wie gewinnt man junge Userinnen und User für seine Produkte? Und wie lässt sich das Nutzerverhalten besser verstehen? «20 Minuten» versucht es mit einem Labor, einer Gruppe Jugendlicher und einem dreimonatigen Workshop.
Tamedia darf den Werbevermarkter Goldbach Group übernehmen, hat letzte Woche die Wettbewerbskommission entschieden. Damit hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass der Wettbewerb um Werbegelder heute ein globaler ist und die Hauptkonkurrenz von Tamedia/Goldbach nicht Admeira heisst, sondern Facebook und Google. Vor zweieinhalb Jahren sah Tamedia-Präsident Pietro Supino die schweizerische Medienordnung in ihren Grundfesten erschüttert, als Weiterlesen …
Der Zürcher Medienkonzern Tamedia muss sich bei der geplanten Übernahme der Medienvermarkterin Goldbach weiter gedulden.
Tamedia-CEO Christoph Tonini zeichnet im Interview mit persoenlich.com ein dramatisches Bild der Entwicklung auf dem digitalen Werbemarkt in der Schweiz. Gegen die Übermacht von Google und Facebook sei wenig auszurichten. Die beiden Giganten erreichten dieses Jahr in der Schweiz ein Wachstum, das grösser sei als der ganze jährliche Werbeumsatz von Tamedia Digital, sagt Tonini. «Wenn Tamedia als grösstes Medienhaus im digitalen Werbemarkt nicht mehr wächst, zeigt das, dass wir es nicht schaffen gegen diese enorme multinationale Übermacht.» Umso unverständlicher sei es, dass die Wettbewerbskommission geplante Zusammenschlüsse und Übernahmen, wie etwa jene von Tamedia und Goldbach oder Tages-Anzeiger und «Basler Zeitung», nur unter einem nationalen Blickwinkel prüfe. «Da frage ich mich schon, ob die Kommission wahrnimmt, dass wir alle in der Schweiz bereits heute Zwerge sind gegen diese Internet-Giganten.»
Tamedia steht ein grosser Stellenabbau bevor. Denn durch die gemeinsamen Redaktionen und technische Veränderungen gebe es weniger Arbeit. Nun will CEO Christoph Tonini wachrütteln: Google und Facebook seien enorm schnell zur grossen Bedrohung geworden.
Das Aus der Print-Ausgabe von «Le Matin» ist Tatsache: Seit Samstag gibt es die Westschweizer Boulevardzeitung nur noch online. Die letzte Titelseite war einer Todesanzeige nachempfunden. Auch innerhalb der Redaktion wurde getrauert.