DOSSIER mit 67 Beiträgen

Sprachkritik

Warum ein «Sex Skandal» nichts mit Sex zu tun hat

Wenn Medien von einem «Sex Skandal» zu berichten wissen, geht es um sexuelle Belästigung, sexuelle Übergriffe oder um Vergewaltigung, also nicht um Sex, sondern um Gewalt. Der Journalist Tibor Martini hält in drei Punkten fest, warum die Terminologie eigentlich immer falsch ist. Erstens ist der Begriff des Skandals ein moralischer, sexuelle Übergriffe sind aber immer eine potenzielle Straftat, also geht es hier um Recht und nicht um Moral. Zweitens verschleiert der Begriff die unterschiedliche Perspektive von Täter und Opfer – für einen Skandal sind alle Involvierten irgendwie mitverantwortlich. Und drittens, das bereits Gesagte: Es geht um Gewalt, nicht um Sex.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Ad Content

Ist Gendern der «Tod der Sprache»? (Spoiler: Nein)

Es war ein kleines Experiment am vergangenen Montag, dem Internationalen Frauentag: In der gesamten ZiB2 waren keine männlichen Mehrzahlformen zu hören. Ganz am Ende der Sendung erklärte ich es kurz: «Männer waren mitgemeint.» Bis dahin war es niemandem aufgefallen: Kein einziges Mail, kein Tweet, keine Facebook-Reaktion.

Buchstabiere «Frauenmord»

Wird eine Frau getötet, weil sie eine Frau ist, spricht man von Femizid. Dass sich dieser Ausdruck auf vielen Schweizer Redaktionen noch nicht durchgesetzt hat, ist gefährlich.

Gendern: Aufreger in den Medien

Ist geschlechtergerechte Sprache längst überfällig oder der «Untergang der freien Sprache»? Diese Frage wird nicht nur heis in den Medsien diskutiert, sondern auch von Medienschaffenden. Vor welche Herausforderungen stellt uns geschlechtersensible Sprache in der Praxis?

Ad Content

Die Zerstörung der deutschen Sprache

Bringen Anglizismen oder Gendersternchen die deutsche Sprache in Gefahr? In diesem Video zeige ich, warum die nach wie vor virulente Debatte um «Sprachverfall» auf folgereichen Fehlannahmen beruht – und teilweise mit gefährlichen Ideologien Hand in Hand geht.

Korrektorin: «Der Duden macht es uns nicht einfacher»

Leider wahr: Schreibfehler machen wir alle. Und zwar alle stets die gleichen. Das müsste nicht sein, sagt die Zürcher Korrektorin Patrizia Villiger. Sie hat in einem Buch die häufigsten Schreibfehler gesammelt – eine praktische Orientierungshilfe im Dschungel der Orto, pardon, Orthografie.