DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Weinstein im Tessin? Wie ein verurteilter Hochstapler die Medien an der Nase herumführte

Grosse Aufregung letzte Woche in der Weltpresse: Der wegen sexueller Belästigung, sexueller Nötigung und Vergewaltigung beschuldigte Filmproduzent Harvey Weinstein verbringe die Festtage im Tessin. Von «Guardian» bis «Gala» brachten sie alle die Meldung. Doch sie stimmte nicht. In die Welt gesetzt hatte die Falschmeldung der verurteilte Betrüger und Hochstapler Alessandro Proto. Er soll zudem eine gefälschte E-Mail an die Schweizerische Depeschenagentur SDA geschickt haben, in der die Anwälte Weinsteins die Reisepläne ihres Mandanten bestätigten. Proto bestreitet das in einem Interview mit «Blick»-Tessin-Korrespondentin Myrte Müller. Doch abgesehen davon gibt er ganz freimütig zu, dass Fake News seine Arbeitsmethode sind und er in den Medien immer wieder gute Verbündete findet für seine frei erfundenen Promi-Deals.

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Der Journalismus muss sich der Diskussion um Objektivität stellen

Was hat es mit der Objektivität von Journalisten auf sich? Wie objektiv sind Journalisten im Gegensatz zu Nicht-Journalisten, wenn es um die Einordnung von zentralen politischen Themen geht? Die Kommunikationswissenschaftlerin Cornelia Mothes hat sich des Themas angenommen und ist in einer interessanten Studie den Fragen nachgegangen.

Die Rolle der Medien beim Zuger Skandal

Spekulationen, Indiskretionen, anonyme Quellen. Für die Berichterstattung rund um die Vorkommnisse zwischen Jolanda Spiess-Hegglin und Markus Hürlimann an der Landammann-Feier in Zug stellen Experten den Medien kein gutes Zeugnis aus. Verschiedene Publikationen setzen sich dem Risiko von Strafklagen aus.

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Worüber sollen wir schreiben? Die WOZ diskutierte diese Frage für einmal nicht redaktionsintern, sondern befragte das Publikum. Eine Auswahl dessen, was sich die Leserinnen von der linken Wochenzeitung wünschen, welche Recherchen oder Interviews sie lesen wollen, findet sich in der aktuellen Ausgabe.

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Alte Männer erklären die Welt

Die Tageswoche übt sich weiter im Spagat zwischen Lokalkolorit und Weltläufigkeit. Mit den linken Urgesteinen Gregor Gysi und Andreas Gross setzt das Basler Medium auf Prominenz in ihren Kolumnen. Mit Basel haben die beiden Autoren wenig am Hut. Am 31. Oktober wurde bekannt, dass SP-Nationalrat Andreas Gross künftig Kolumnen für die TagesWoche schreibt. Nur eine Weiterlesen …