DOSSIER mit 308 Beiträgen

Facebook

Newsfeed ohne Medieninhalte: Facebook soll emotionalisiert werden

Welches sind die Folgen für die Nutzerinnen und Nutzer von Facebook, wenn Medieninhalte aus dem Newsfeed zurückgedrängt werden, wie Mark Zuckerberg das angekündigt hat? Im Kern gehe es darum, schreibt Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung, die Nutzungszeit zu erhöhen. Und das gehe nur über Emotionen – mit absehbar problematischen Folgen: «Zuckerbergs Plan, Facebook zu emotionalisieren, wirkt deswegen, als würde er einem aufgebrachten Stammtisch einen Beutel Crystal Meth hinstellen und den Erzürnten viel Vergnügen damit wünschen.»

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Wie Facebook seine Kritiker bekämpfte

Den Facebook-Chefs Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg scheint die Kontrolle über ihr Unternehmen zu entgleiten. Recherchen der New York Times zeigen, wie sie Skandale unterschätzten und mit aggressivem Lobbying reagierten.

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Weniger Algorithmus, mehr Journalismus: Alternativen zur Facebook-Abhängigkeit

Distributionsplattformen wie Pocket, Flipboard oder Apple News setzen für die Kuratierung journalistischer Inhalte stärker auf Handarbeit und weniger auf Algorithmen. Damit wären sie die besseren Partner für Medienunternehmen als Facebook. Wer die aktuelle Version des Webbrowsers Mozilla Firefox nutzt, sieht nach dem Öffnen eines neuen Tabs neben «wichtigen Seiten» wie Youtube, Facebook und Amazon neu Weiterlesen …

Beliebte Stories zwingen Facebook zum Strategiewechsel

Einmal waren es Videos, aber jetzt sind Stories angesagt. Im Facebook-Jargon stehen sie für kruze Videobotschaften, die nur einen Tag lang sichtbar sind und dann im digitalen Nirvana verschwinden. Abgeschaut hat Facebook das Format bei Snapchat. Die Beliebtheit dieser Kommunikationsform führt dazu, dass die Leute weniger Inhalte im Newsfeed posten und stattdessen vermehrt im privaten Kreis mit ebendiesen Stories kommunizieren. Das heisst für Facebook, dass sich das Geschäftsmodell, das sich bisher auf Werbung im Newsfeed konzentrierte, dem veränderten Nutzungsverhalten anpassen muss. Aber auch Unternehmen und Medien stellen die Stories vor eine knifflige Aufgabe, wie der Digitalberater Philipp Steuer weiss: «Die vergänglichen Stories sind eine tolle Form der Kommunikation – ungezwungen, schnell und vom Umfang her perfekt für unsere 3-Sekunden-Aufmerksamkeitsspanne. Dennoch ist die Halbwertszeit von 24 Stunden ein Problem, denn eine aufwendige Story kostet Zeit (und für Unternehmen Geld), was sich oft nicht rechnet.»

Facebook täuscht Werbekunden

Facebook hat Zahlen zur Rezeption von Werbevideos falsch ausgewiesen. Möglicherweise hat der Fehler Medienunternehmen dazu veranlasst, anstatt Text vermehrt Videos zu produzieren.

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Zuckerberg im Wohnzimmer

Der Datenhunger von Facebook kennt keine Grenzen. Und die Zuckerberg-Company kann darauf zählen, dass es den meisten Nutzern leidlich egal ist, was mit ihren persönlichen Daten angestellt wird. Nur so lässt sich erklären, dass sich Facebook getraut, trotz anhaltender Kritik am fahrlässigen Umgang mit Personendaten, eine Art Überwachungsgerät mit Kamera auf den Markt zu bringen. «Facebook hat das Gerät unter anderem mit einer integrierten Technologie ausgestattet, die während eines Videoanrufs automatisch Personen im Blickfeld der Kamera verfolgt und eigenständig auf deren Gesichter zoomt», schreibt Giuseppe Rondinella auf «Horizont». Portal+, so der Name des neuen Gadgets, kann als Reaktion von Facebook auf ähnliche Systeme gesehen werden, wie sie die Konkurrenz von Amazon, Google und Apple bereits lanciert hat.