DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Making-of der grossen Federer-Analyse von SRF-Data

Das Timing war perfekt: Roger Federer gewinnt sein 20. Grand-Slam-Turnier in Australien und kurz darauf bietet Schweizer Radio und Fernsehen SRF die grosse Datengeschichte zur Rekordkarriere des Schweizer Tennisspielers – in bisher fünf Sprachen übersetzt. Wie die SRF-Datenjournalisten vorgegangen sind, um aus einer Datenfülle aus zwanzig Jahren Spitzentennis die entscheidenden Zahlen herauszufiltern, erzählt Angelo Zehr, der an dem Projekt beteiligt war. Die Daten konnten sie bei einer Privatperson in Serbien auftreiben, die hobbymässig Zahlen der ATP in eine Datenbank abfüllt und einem Sportstatistiker. Nach einer Konkurrenzanalyse – Federer und das Welttennis wurde schon mehrfach datenjournalistisch vermessen – entschieden sich die SRF-Journalisten für ihr Vorgehen, das schliesslich in ein sehr ansprechendes Resultat mündete. Die Datenaufbereitung- und darstellung erlaubt dem Nutzer einen intuitiven Zugang und verschränkt sich optimal mit den Text- und Multimedia-Elementen.

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Assange-Prozess: Simulierter Journalismus

Von einer umfassenden Berichterstattung waren deutsche Medien in der ersten Woche der Anhörungen zur Auslieferung von Julian Assange weit entfernt. Statt authentischen Schilderungen der Auseinandersetzung im Gerichtssaal präsentierte man eine Fassade von Journalismus – zusammenkopiertes Halbwissen, vorgetragen in selbstbewusstem Tonfall.

Justizberichterstattung und das Verständnis der Öffentlichkeit für die Institutionen und Prinzipien des Rechtsstaats

Wenn Journalisten ohne genügendes Wissen sich anmassen, der Leserschaft zu sagen, wie ein Gericht zu entscheiden hat, ist das schlechter Journalismus. Die exakte Analyse wird im heutigen Journalismus allerdings zunehmend verdrängt. Aber für Demokratie und Rechtsstaat ist eine kompetente Gerichtsberichterstattung essenziell.

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Gute Nachrichten!

Medien berichten fast nur Schlechtes, und viele Menschen fühlen sich dadurch überwältigt. Wir diskutieren, warum das so ist – und servieren zum Jahres­anfang eine Portion Gegengift.