DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Making-of der grossen Federer-Analyse von SRF-Data

Das Timing war perfekt: Roger Federer gewinnt sein 20. Grand-Slam-Turnier in Australien und kurz darauf bietet Schweizer Radio und Fernsehen SRF die grosse Datengeschichte zur Rekordkarriere des Schweizer Tennisspielers – in bisher fünf Sprachen übersetzt. Wie die SRF-Datenjournalisten vorgegangen sind, um aus einer Datenfülle aus zwanzig Jahren Spitzentennis die entscheidenden Zahlen herauszufiltern, erzählt Angelo Zehr, der an dem Projekt beteiligt war. Die Daten konnten sie bei einer Privatperson in Serbien auftreiben, die hobbymässig Zahlen der ATP in eine Datenbank abfüllt und einem Sportstatistiker. Nach einer Konkurrenzanalyse – Federer und das Welttennis wurde schon mehrfach datenjournalistisch vermessen – entschieden sich die SRF-Journalisten für ihr Vorgehen, das schliesslich in ein sehr ansprechendes Resultat mündete. Die Datenaufbereitung- und darstellung erlaubt dem Nutzer einen intuitiven Zugang und verschränkt sich optimal mit den Text- und Multimedia-Elementen.

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Was habe «Ich» hier zu suchen?

Zum «Ich» pflegen viele Journalistinnen und Journalisten eine gestörte Beziehung, oft auch eine Nicht-Beziehung. Patentrezepte für ein gesundes Mass an Ego im Text gibt es nicht, zumal es hier nicht allein um eine Stilfrage geht, sondern um die Essenz des Journalismus. WOZ-Reporter Daniel Ryser trägt am linken Oberarm eine auffällige Tätowierung. Eine Faust auf einem Weiterlesen …

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Digitale Medienexperimente in Schaffhausen

Lokalzeitungen stehen zwar noch solider auf ihrem Papierfundament als die Blätter in den Grossagglomerationen. Doch in den nächsten Jahren steigt der Digitalisierungsdruck auch in den Regionen. Was tun? Oft fehlen Ressourcen und Fachwissen. Anders bei den Schaffhauser Nachrichten. Mit Janosch Tröhler verfügt die kleine Tageszeitung über einen umtriebigen und versierten Online-Produzenten. Am Multimedia-Tag der Journalistenschule Weiterlesen …

Meteo im Kriegsmodus: «Irma» als TV-Spektakel

Mit den Hurrikans in den USA stehen die Meteo-Reporter der TV-Sender im Zentrum der Aufmerksamkeit. Als ob die Bilder der Unwetter allein nicht schon aussagekräftig und dramatisch genug wären, rücken sich die Fernsehmänner selbst auffällig in den Fokus. Ob mit Taucherbrille im Sturmregen oder angekettet auf einem Pier, damit ihn die Windböen nicht wegbläst – Weiterlesen …

Mehr Berichte über Terrorismus => mehr Terror-Anschläge

Den Nachahmungseffekt, den Medienberichte über Selbstmorde auslösen, ist bekannt als «Werther-Effekt», benannt nach Goethes Roman «Die Leiden des jungen Werther». In den 1970er Jahren wurde der kausale Zusammenhang erforscht und belegt. Einen solchen sieht Michael Jetter, Medienökonom an der University of Western Australia in Perth, nun auch für die Terror-Berichterstattung. Jetter nahm 61’000 Anschläge in Weiterlesen …

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Hochwasser ist nicht gleich Hochwasser

Das südliche Asien versinkt gerade in den Fluten des Monsuns, aber Hochwasserbilder erreichen uns via Medien praktisch nur aus Texas. Die banale Feststellung dazu von Arne Perras in der Süddeutschen Zeitung: «Existenzielles Leid per se reicht nicht, um konsequentes Interesse auszulösen.» Selbst die mehr als tausend Monsunopfer sind offenbar kein Grund für die Medien, den Weiterlesen …