DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Making-of der grossen Federer-Analyse von SRF-Data

Das Timing war perfekt: Roger Federer gewinnt sein 20. Grand-Slam-Turnier in Australien und kurz darauf bietet Schweizer Radio und Fernsehen SRF die grosse Datengeschichte zur Rekordkarriere des Schweizer Tennisspielers – in bisher fünf Sprachen übersetzt. Wie die SRF-Datenjournalisten vorgegangen sind, um aus einer Datenfülle aus zwanzig Jahren Spitzentennis die entscheidenden Zahlen herauszufiltern, erzählt Angelo Zehr, der an dem Projekt beteiligt war. Die Daten konnten sie bei einer Privatperson in Serbien auftreiben, die hobbymässig Zahlen der ATP in eine Datenbank abfüllt und einem Sportstatistiker. Nach einer Konkurrenzanalyse – Federer und das Welttennis wurde schon mehrfach datenjournalistisch vermessen – entschieden sich die SRF-Journalisten für ihr Vorgehen, das schliesslich in ein sehr ansprechendes Resultat mündete. Die Datenaufbereitung- und darstellung erlaubt dem Nutzer einen intuitiven Zugang und verschränkt sich optimal mit den Text- und Multimedia-Elementen.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Die Redaktion, die Hurrikan «Harvey» trotzt

Ausnahmezustand auf der Redaktion des «Victoria Advocate» im von Hurrikan «Harvey» heimgesuchten Texas. In den letzten Tagen haben sich die Redaktionsräumlichkeiten in ein Schlaflager für einen Teil der Mitarbeitenden verwandelt, deren Häuser unter Wasser stehen. Ebenso dient der Redaktionssitz als Zuflucht für Haustiere. Nun arbeiten die Journalisten neben Katzen und Kaninchen. Wenn der Strom nicht Weiterlesen …

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Ahnungslosigkeit und Ignoranz als Recherchevoraussetzung

Der Berliner Unternehmer Enno Lenze erhält aufgrund seiner anti-rassistischen Tätigkeit regelmässig (Mord)drohungen, auch über Facebook. Nun wollte Lenze für eine Geldsammlung über die «beste» Drohung abstimmen lassen und diese Aktion auf Facebook bewerben. Geht aber nicht. Facebook findet die Drohungen, sie sie zuerst durchgelassen haben, nun plötzlich zu vulgär. Darüber hat Enno Lenze zahlreichen Journalistinnen Weiterlesen …

Alles ist Recherche

Die inflationäre Verwendung des Recherche-Begriffs für jegliche Form journalistischer Fragerei wertet den Begriff ab. Oder anders: Je weniger recherchiert wird, desto offensiver wird die Nicht-Recherche als Recherche verkauft. Anlass genug für Michael Furger, dieser Unsitte in der aktuellen NZZ am Sonntag seine Medienkritik zu widmen.

Plädoyer für eine aufgeklärte Meinungslosigkeit

Medien lechzen nach Meinungen, Social Media noch mehr. Je extremer und polarisierender, desto besser. Inzwischen spriessen Meinungen wie Unkraut. Es gibt sie an jeder Ecke, aber sie schaden einem Diskurs oft mehr als sie ihn produktiv befeuern. Lara Prendergast, Kolumnistin beim «Spectator», plädiert darum für mehr Zurückhaltung und den Mut, öffentlich zu seiner Meinungslosigkeit zu Weiterlesen …

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Nur der Vergleich mit den Fussballfeldern fehlt

Andere Länder, andere Vergleichsmassstäbe: Das Online-Magazin «Quartz» hat verdienstvollerweise zusammengestellt, womit Medien rund um den Erdball die Fläche des jüngst abgebrochenen Eisbergs in der Antarktis vergleichen. Das reicht von der «Hälfte Flanderns», über «25 Mal Buenos Aires» bis zur Grösse von Delaware.

Journalismus zum Fremdschämen

Der Chefreporter des «Hamburger Abendblatts» ist stolz wie Bolle, dass er ein Selfie mit Präsidententochter Ivanka Trump machen durfte. Anstatt das Bild nur auf Social Media zu veröffentlichen – was man ihm nicht verübeln würde – schreibt er einen ganzen Artikel über seinen Abend mit Ivanka im Hotel Vier Jahreszeiten.