DOSSIER mit 67 Beiträgen

Sprachkritik

In Deutschland wird die Sprache des 3. Reichs wieder salonfähig

Es gehört zur Strategie der AfD, die Grenzen des Sagbaren nach rechts zu verschieben. Eine Terminologie, wie sie aus dem Sprachgebrauch des Faschismus bekannt ist, soll wieder salonfähig werden, etwa wenn der politische Gegner als «krank im Geist und Geschlecht» oder Flüchtlinge als «Schmarotzer und Parasiten» bezeichnet werden. Dabei trügen auch die Medien eine Verantwortung, schreibt Anatol Stefanowitsch in der Jüdischen Allgemeinen: «Ganz egal, ob sie diese Aussagen wertfrei wiedergeben oder sie verurteilen, sie vervielfältigen durch ihre Berichterstattung die monströse Sprache der Menschenfeinde und tragen damit zur Verschiebung der sprachlichen Normalität bei.»

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Ist Gendern der «Tod der Sprache»? (Spoiler: Nein)

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Buchstabiere «Frauenmord»

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Gendern: Aufreger in den Medien

Ist geschlechtergerechte Sprache längst überfällig oder der «Untergang der freien Sprache»? Diese Frage wird nicht nur heis in den Medsien diskutiert, sondern auch von Medienschaffenden. Vor welche Herausforderungen stellt uns geschlechtersensible Sprache in der Praxis?

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Die Zerstörung der deutschen Sprache

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Korrektorin: «Der Duden macht es uns nicht einfacher»

Leider wahr: Schreibfehler machen wir alle. Und zwar alle stets die gleichen. Das müsste nicht sein, sagt die Zürcher Korrektorin Patrizia Villiger. Sie hat in einem Buch die häufigsten Schreibfehler gesammelt – eine praktische Orientierungshilfe im Dschungel der Orto, pardon, Orthografie.