DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Als der #Schulzzug rollte, sassen die Journalisten auf der Lok

Die Marketing-Kampagne der SPD für Martin Schulz schlug in den Anfängen voll ein. Seine Inszenierung als glaubwürdiger Politiker halfen die meisten Medien weiter zu befeuern und stellten den Kanzlerkandidaten als Lichtgestalt dar. «Schulz hat das, was Angela Merkel fehlt: Er hat den Überschwang, das Feuer, die Begeisterung», schrieb etwa ein Heribert Prantl in der «Süddeutschen Zeitung». Heute sieht man im gleichen Blatt einen «völlig überforderten Parteichef». Wie konnten sich die versammelten Medien in Schulz nur so irren? Hans-Martin Tillack, «Stern»-Reporter in Berlin, beschreibt die «Dynamik des kollektiven Hochschreibens», der sich die Journalisten kaum entziehen können; Rudeljournalismus in Reinkultur.

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Gute Nachrichten – und erst noch aus Afrika

Der dänische Journalist Ulrik Haagerup kritisiert in einem kürzlich erschienenen Buch die negative Schlagseite von Medienberichten. Er und seine Kollegen hielten nur schlechte Nachrichten für gute Nachrichten und vernachlässigten die Aufgabe, Problemlösungen aufzuzeigen. Der Vorwurf trifft auch Reporter, die aus Afrika berichten. Journalisten würden den Erdteil als «Katastrophen-Kontinent» beschreiben, heisst es oft.

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Ein Auslandredaktor der «Weltwoche» hat wiederholt abgeschrieben. Ihr Chefredaktor Roger Köppel tut sich schwer mit der Problembewältigung.

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