DOSSIER mit 245 Beiträgen

Medienwandel

«Ich habe verlernt zu lesen»

Er sei nicht mehr der Leser, der er einmal war, schreibt der 37-jährige kanadische Schriftsteller und Journalist Michael Harris in einem Essay für «The Globe and Mail». Harris meint damit, dass er jene Lektüretechnik, die er als Kind mit Büchern erworben hatte, inzwischen verloren hat. Mit den digitalen Medien seien wir zu «zynischen Lesern» geworden: Wir lesen zwar nicht weniger, sondern eher mehr, dafür tun wir das ungeduldig, unzusammenhängend und zielstrebig, stets den nächsten Reizimpuls erwartend. Da unser Hirn eigentlich gar nicht für die vertiefende Lektüre (im Sinn einer Buchlektüre) gemacht sei, könne man davon ausgehen, dass neue Medien unser Hirn entsprechend formten.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Ausweg aus der Medienkrise, ein Vorschlag

Der Thinktank Vocer fordert analog zur Energiewende eine «Netzwende» als Ausweg aus der Medienkrise und hat sich vier Lektionen abgeschaut: Mehr Nachhaltigkeit im Journalismus, marktferne Finanzierungsmodelle, das Google/Facebook-Oligopol aufbrechen, Mut zur Utopie. Vorerst bleibt das ein Appell – nicht der erste und nicht der letzte, aber trotzdem wichtig.

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Historische Blattkritik oder wie die Zukunft 1997 aussah

Medien mögen Prognosen, umso mehr, wenn sie die Zukunft betreffen. Und die Zukunft ganz fest im Auge hatte schon immer das Internet- und Technologiemagazin Wired aus den USA. Nun wagt das Heft einen Blick zurück. Jeden Donnerstag knöpft sich ein Redaktor eine historische Ausgabe vor und sieht, dass doch nicht ganz alles so herausgekommen ist Weiterlesen …

Memetische Verantwortlichkeiten des Journalismus

Letzte Woche trugen sich zwei relativ vielbeachtete Ereignisse zu, an denen sehr deutlich wird, wie die memetischen Bedingungen des Netzes in den Journalismus hineinwirken und ihm neue Verantwortlichkeiten auftragen. In beiden Fällen haben die Journalisten eklatant auf professioneller Ebene versagt.

Das ist die neue MEDIENWOCHE

Sechs Jahre nach ihrer Gründung erscheint die MEDIENWOCHE in komplett neuer Form und Struktur und mit einem ausgebauten redaktionellen Angebot. Die neue Website kann dank responsive Design auf allen gängigen Gerätetypen verlustfrei abgerufen werden. Inhaltlich bietet die MEDIENWOCHE neben dem bekannten redaktionellen Programm neu eine breite Palette an Lektüreempfehlungen zu Medien, Journalismus, Social Media, Kommunikation, Weiterlesen …

Casper Selg und Otfried Jarren: Gespräch zum Medienwandel

Klassische Massenmedien werden verschwinden, ist Otfried Jarren, Professor für Publizistik an der Universität Zürich (UZH) überzeugt. Wenn diese Prognose stimme, ergänzt der Journalist Casper Selg, werde eine Medien-Institution wie die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) immer wichtiger.

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