DOSSIER mit 148 Beiträgen

Zeitungskrise

Gründet ein, zwei, viele Zeitungsklubs!

Ein Ökonomieprofessor rennt offene Türen ein: Bruno S. Frey findet, es brauche «neue Ideen», um das Geschäft der Zeitungen zu sichern. Was er dann formuliert, ist so neu nicht. Frey schlägt vor, Klubs zu gründen für das Zeitungspublikum: «Die Klubmitglieder entrichten einen substanziellen jährlichen Beitrag. Dafür erhalten sie jedes Jahr eine unverkäufliche Aktie der Zeitung. Sie werden Mitbesitzer.» Klingt ganz nach dem Modell der «Republik». Aber die nennt Frey nicht. Auch den «Guardian» erwähnt er nicht, der schon länger ein Klubmodell eingeführt hat. Natürlich hat der Professor deswegen nicht unrecht mit seiner Idee. Aber seine Überlegungen wären wohl etwas fundierter ausgefallen, wenn er sich an der real existierenden Praxis orientiert und nicht nur frei drauflos formuliert hätte.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Die «Zürichsee-Zeitung» gibt Aussenposten auf

Lokaljournalismus aus Distanz? Die traditionsreiche «Zürichsee-Zeitung» versucht es. Ab September zieht sie alle ihre Regionalredaktionen in Stäfa zusammen. Am linken Seeufer und im Linthgebiet reagiert man zurückhaltend, aber besorgt.

Ad Content

Ad Content

Wie der «Spiegel» die Zeitung von morgen skizziert

Rund vier Wochen ist es her, dass der „Spiegel“ eine Diskussion über die Zukunft der Zeitungen angestoßen hat. Zahlreiche Journalisten und Medienexperten beteiligten sich an „2020 – die Zeitungsdebatte“, rund 1000 Lesermeinungen gingen über die verschiedenen Kanäle ein. Nun hat der Spiegel-Verlag die Ergebnisse ausgewertet und in einer Demo-App veröffentlicht.

Lernen von Kalle

Während Zeitungen reihum in die Krise stürzen, kann sich die Berliner «Tageszeitung» erstaunlich gut halten. Ihr Vorteil: Sie war schon immer dazu gezwungen, auf die Leser als Haupteinnahmequelle zu setzen und nicht auf Anzeigenkunden. Karl-Heinz «Kalle» Ruch, seit der Gründung vor 35 Jahren Geschäftsführer der linken Zeitung, zum Erfolgsmodell der Taz auf Papier und im Weiterlesen …