Ein Trend geht um: Politiker machen Web-TV
Roger Köppel macht es, Claudio Zanetti macht es, ebenso wie Thomas Matter. Aber nicht nur SVP-Nationalräte haben Video im Web als direkten Kanal zu ihrem Publikum entdeckt. Auch Cédric Wermuth von der SP macht es, wobei er im Gegensatz zu den SVP-Kollegen mit den Formaten experimentiert und dabei stark auf den Dialog setzt, etwa via Facebook Live. Die Tages-Anzeiger-Autoren Alan Cassidy und Philipp Loser gehen dem Trend auf den Grund und blicken dazu in die USA, wo Politiker schon länger ihre eigenen Medien geschaffen haben. Warum das so ist, erklärt der Medienwissenschaftler Tobe Berkovitz so: «Ursprünglich ging es für Politiker darum, mit den traditionellen Medien so gut wie möglich zurechtzukommen. Dann begannen sie, missliebige Medien zu umgehen.» Heute sei man bei den «Medien 3.0» angelangt: «Viele sagen sich: Was kümmert es mich, was die Medien über mich sagen? Ich bastle mir einfach meine eigenen.»