DOSSIER mit 105 Beiträgen

Politischer Journalismus

Making-of eines Putin-Interviews

Der österreichische TV-Journalist Armin Wolf (Anchor «Zib 2») gibt in seinem Blog einen Einblick in die Begleitumstände eines Interviews mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zur Vorbereitung gehört es, sich mit den Antwortstrategien des Gesprächspartners vertraut zu machen. Wolf identifiziert fünf Verhaltensweisen Putins, so mag er zum Beispiel nicht, unterbrochen zu werden, er kritisiere das sofort als unhöflich, ungeduldig oder voreingenommen. Auch sei Putin «ein Meister des sogenannten Whataboutism – also des Ablenkens auf ein anderes Thema oder zumindest einen anderen Aspekt des Themas.» Die Vorbereitung scheint sich gelohnt zu haben. Im Gespräch, das am letzten Freitag stattgefunden hat und heute Abend um 20.15 auf ORF 2 zu sehen sein wird, habe sich Putin «wie erwartet» verhalten, schreibt Wolf – ausser, dass das Interview 52, statt der angekündigten 30 Minuten gedauert habe. Eigentlich ein gutes Zeichen.

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Mein Auftritt bei Putins Propagandasender

Was hätte ich machen sollen, als „RT deutsch“ anrief, um mit mir über Rechtsextremismus im Fußball zu sprechen? Hingehen oder nicht? Manche Kollegen rieten mir ab, andere zu. Ich war dann doch da.

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RT Deutsch: «Dahinter steht ja der Kreml»

Die deutsche Variante des russischen Fernsehsenders Russia Today existiert derzeit nur im Internet und will über Manipulationen in westlichen Medien aufklären. Hinter RT Deutsch stecke der Versuch, russische Staatsöffentlichkeit als journalistische Gegenöffentlichkeit zu inszenieren, sagte Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen im Deutschlandfunk.

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Der Verfall journalistischen Handwerks

Der politische Journalismus befindet sich seit Beginn des Kriegs gegen den Terror in der Krise. Der Verfall journalistischen Handwerks hat mit der Ukraine-Berichterstattung unserer Medien einen neuen Tiefpunkt erreicht. Max Dax und Robert Defcon führen in der spex ein Gespräch zur Zeit.