DOSSIER mit 105 Beiträgen

Politischer Journalismus

Making-of eines Putin-Interviews

Der österreichische TV-Journalist Armin Wolf (Anchor «Zib 2») gibt in seinem Blog einen Einblick in die Begleitumstände eines Interviews mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zur Vorbereitung gehört es, sich mit den Antwortstrategien des Gesprächspartners vertraut zu machen. Wolf identifiziert fünf Verhaltensweisen Putins, so mag er zum Beispiel nicht, unterbrochen zu werden, er kritisiere das sofort als unhöflich, ungeduldig oder voreingenommen. Auch sei Putin «ein Meister des sogenannten Whataboutism – also des Ablenkens auf ein anderes Thema oder zumindest einen anderen Aspekt des Themas.» Die Vorbereitung scheint sich gelohnt zu haben. Im Gespräch, das am letzten Freitag stattgefunden hat und heute Abend um 20.15 auf ORF 2 zu sehen sein wird, habe sich Putin «wie erwartet» verhalten, schreibt Wolf – ausser, dass das Interview 52, statt der angekündigten 30 Minuten gedauert habe. Eigentlich ein gutes Zeichen.

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Zwei unterschiedliche Blicke nach rechts

Sie tun das Gleiche, aber doch nicht dasselbe: Fabian Eberhard recherchiert aus journalistischem Interesse im rechtsextremen Milieu. Sören Kohlhuber tut dies aus politischem Antrieb. Ein Gespräch über die Grauzone zwischen Journalismus und Aktivismus. Ende April in der Halbstundenstadt Olten, in einem Lokal hinter dem Bahnhof. Der Werkstudent und freie Journalist Sören Kohlhuber nutzt schon zum Weiterlesen …

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Gegen den «Sowohl, als auch»-Journalismus

Viele Journalisten halten sich gerne in der politische Mitte auf. Sie finden das den idealen Standort, um ausgewogen und objektiv zu berichten. Das sei aber ein Problem, findet «Republik»-Autor Daniel Binswanger. «De facto wird ‹Ausgewogenheit› jedoch häufig zum Freibrief für Oberflächlichkeit, ja Unsachlichkeit.» Binswanger sieht darin die Ursache für eine Verluderung der politischen Kultur, da es nicht mehr um die Qualität der Argumente geht, sondern lediglich darum, dass «beide Seiten» in der Debatte vertreten sind.

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Über den Niedergang der einst mächtigen «Pravda»

Eine Auflage von 10 Millionen Exemplaren verbreitete einst die mächtige «Pravda» als sowjetische Staatszeitung. Heute gibt es das Blatt zwar immer noch, aber es ist nur noch ein Schatten vergangener Tage. SRF-Russland-Korrespondent David Nauer hat die Redaktion in Moskau besucht. «Wir sind immer noch die Zeitung der Kommunistischen Partei und sind stolz darauf», sagt Chefredaktor Weiterlesen …

Deutsche Zustände: Grosskoalitionärer Kungeljournalismus

Die politische Kultur im von einer grossen Koalition unter Führung Angela Merkels regierten Deutschland färbt unweigerlich auf den Journalismus ab. Ein Claus Struntz gilt mit seinen Fragen aus den Befindlichkeitszonen der AfD als Nestbeschmutzer, während sich kaum jemand daran stört, dass das ZDF die Forderungen der Bundeskanzlerin willig akzeptierte, um das TV-Duell nicht zu gefährden. Weiterlesen …