DOSSIER mit 148 Beiträgen

Zeitungskrise

«… dann wird es den Journalismus in dieser Form nicht mehr geben»

Rettet das Urheberrecht die Zeitungen? Heute entscheidet das Europaparlament in Strassburg über eine europaweite Einführung eines sogenannten Leistungsschutzrechts für Zeitungsverlage. Das soll Verlagen ermöglichen, für die Nutzung ihrer Beiträge im Internet durch Suchmaschinen Lizenzgebühren zu verlangen. Verständlicherweise lobbyieren die Verlage dafür, an vorderster Front Axel Springer und sein Chef Mathias Döpfner. Er hält ein solches Gesetz für existenziell, wenn er im Dok-Film «Zeitungen in Not» von ZDF Zoom sagt: «Wenn dauerhaft Journalismus ein Kostenfaktor, aber kein wirklich gesundes Geschäftsmodell ist, dann wird es ihn in dieser Form nicht mehr geben und das ist gefährlich.»

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Zum NZZ/AZ-Joint-Venture: «Und dann sterben sie aus.»

Wie ist der Zusammenschluss der Regionalzeitungsgeschäfts von NZZ und AZ Medien einzuschätzen? Für Matthias Zehnder, gewesener Chefredaktor der bz Basel, ein AZ-Titel, der nun ins neue Joint-Venture überführt wird, gibt es zwei Sichtweisen: Auf mittlere Sicht ist der Schritt eine pragmatische Lösung, zwar muss der Leser mit Abstrichen rechnen, denn weniger ist weniger, aber immerhin werden sich die Titel im Markt halten können. Auf lange Sicht sieht Zehnder hingegen schwarz: «Ich bezweifle stark, dass die bestehenden Verlagshäuser die Phantasie und die Kraft haben, sich neu zu erfinden. Sie setzen auf das Dinosaurier-Sein, so lange es geht. Und dann sterben sie aus.»

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