DOSSIER mit 203 Beiträgen

Tamedia

Kosten senken ist keine weitsichtige Strategie

Stéphane Benoit-Godet, Chefredaktor der Westschweizer Zeitung «Le Temps» (Ringier/Axel Springer), wirft einen kritischen Blick auf die Unternehmensstrategie des Zürcher Medienunternehmens Tamedia. Aktueller Anlass ist die bevorstehende Einstellung der gedruckten Ausgabe der Tageszeitung «Le Matin». Der Konzern fokussiere nur auf die Kosten und sei unfähig zur Innovation: «Wenn der Umsatz sinkt, ist eine sofortige Massnahme, die Kosten zu senken. Dies ist keine langfristige Strategie. Wenn das Geschäft strukturell schrumpft, können Sie die Schere nicht alle 18 Monate hervornehmen.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Tamedia schafft 118 Experten

In den Redaktionen von Tamedia taucht eine neue Spezies auf: der Experte. Die Mediengruppe hat diese Funktion geschaffen, um dem publizistischen Personal eine neue Entwicklungsperspektive zu geben. Nicht alle sind davon begeistert.

Ad Content

Der nächste Konzentrationsknall folgt wohl bald in der Westschweiz

Mit seiner Recherche zum Verkauf der «Basler Zeitung» an Tamedia lag er richtig, nun kündigt Dennis Bühler – kaum zurück aus den Ferien in Neuseeland – den nächsten Knall an. Und wieder geht es um Tamedia. Es sei beschlossene Sache, schreibt Bühler, dass Tamedia die gedruckte Ausgabe der Westschweizer Tageszeitung «Le Matin» einstellen werde. Ein Aufstand von Politik oder Bevölkerung sei nicht zu erwarten. «Die Romandie hat sich längst damit abgefunden, dass sie von Tamedia nichts Gutes erwarten kann», zitiert Bühler den früheren «Le Matin»-Chefredaktor Peter Rothenbühler.

Bombe mit Zeitzünder

Der Aufstieg des Zürcher Medienkonzerns Tamedia und der Niedergang der Schweizer Presse führen zur grössten Massenentlassung in der Schweizer Mediengeschichte.

Ad Content

Feiern, wenn es nichts zu feiern gibt

Vor einer Woche lud das Medienhaus Tamedia anlässlich seines 125-jährigen Bestehens das Personal zum grossen Jubiläumsfest nach Dübendorf ein. Doch nicht allen war zum Feiern und Festen zu Mute. Vor allem Journalistinnen und Journalisten empfanden die Einladung angesichts der Spar- und Abbaumassnahmen in den Redaktionen als zynisch. «Es ist einfach nicht der Moment, um mit allen Chefs zu feiern», sagt ein Personalvertreter. Darum organisierten sie eine Alternativfeier in Bern. Der Blog des Zürcher Pressevereins hat Stimmen und Stimmungen zum eingeholt und den Anlass dokumentiert.