DOSSIER mit 62 Beiträgen

Automatisierung

Als Redaktion am Puls bleiben oder auch das Zuhören wird digital

Die Rheinische Post RP ist eine überregionale Tageszeitung mit 25 Lokalredaktionen. Diese bestehen oft aus nur wenigen Journalistinnen und Journalisten. Damit diese mitkriegen, was um sie herum läuft, hat die RP ein sogenanntes «Listening Center» geschaffen. Das ist eine Software, die rund 40 Millionen digitale Quellen aus dem Einzugsgebiet der Zeitung im Blick hat. Dieser Themenradar ersetzt zwar das persönliche Recherchegespräch nicht, hilft aber, die richtigen Leute zu finden oder die Redaktion auf Themen zu bringen, die sie sonst verpassen würde. Ein gutes Beispiel für den Nutzen des «Listening Centers»: Dank der digitalen Fühler erfuhr die RP von einer lokalen Spitzenpersonalie der AfD, über die die Partei selbst nicht informierte hätte, und konnte so zum Thema reherchieren.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Wenn der Roboter konservativ, kontextfrei oder konfrontativ berichtet

In England beliefert die Nachrichtenagentur Press Association PA zahlreiche der noch verbleibenden Lokalzeitungen mit automatisch generierten Meldungen. Solcher «Roboterjournalismus» verarbeitet Datensätze, etwa Behördenstatistiken, zu Textmeldungen. Auf Netzpolitik.org wirft Alexander Fanta die wichtige Frage auf: Wie wirkt es sich auf den öffentlichen Diskurs aus, wenn Algorithmen immer mehr solcher Texte generieren? Anhand dreier algorithmisch generierter Nachrichten zeigt Fanta, dass der «Roboter» nicht so neutral berichtet, wie man dies vermuten könnte, «denn die Vorlagen, auf deren Basis die Software Texte schreibt, zeigen die politischen Neigungen ihrer menschlichen Erzeuger.»

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«Wir sind noch weit davon entfernt, dass ‹Roboterjournalisten› Meinungsstücke oder Hintergrundgeschichten schreiben»

Die Automatisierung hält auch in den Redaktionen Einzug. Doch was sind die Potenziale automatisierter Textproduktion? Und wo liegen die Grenzen? Für Fachleute ist klar: Das kreative Element bleibt dem Menschen vorbehalten. Aber wie lange noch? Eine aktuelle Bestandesaufnahme zum sogenannten Roboterjournalismus. Als am 17. März 2014 die Erde in Kalifornien bebte, dauerte es nur drei Weiterlesen …

Eine App hilft kleinen Fussballclubs, professionelle Spielberichte zu erstellen

Ist dies der Anfang vom Ende der von Journalisten verfassten Matchberichte? Ein Unternehmen aus München hat eine App entwickelt, mit der sich die Fussballberichterstattung automatisieren lässt. Dazu arbeitet der «ReportExpress» mit wiederkehrenden Textelementen und verspricht, «selbst hochkomplexe Spielverläufe und aussergewöhnliche Situationen realitätsgetreu» abbilden zu können. Zielpublikum sind indes nicht die grossen Redaktionen, sondern die Öffentlichkeitsarbeit Weiterlesen …

Gegen die ewig gleichen Texte

Mit Geldern von Google und der EU arbeiten Journalisten, Software-Entwickler und Wissenschaftler an einem Instrument, das mehr Kreativität in den Journalismus bringen soll. Ziel ist es, neue Ansätze in die Berichterstattung zu bringen. Der Hamburger Journalist Claus Hesseling, der an dem Projekt beteiligt ist, erklärt dem Medienmagazin «Journalist» am Beispiel Nordkorea, wie das funktionieren könnte: Weiterlesen …

Tools und Dienste für Automatisierungen

Viele von uns werden wiederkehrende Aufgaben haben, die sich automatisieren lassen. Aber nicht jeder wird wissen, wie das geht. Dabei gibt es eine Reihe von nützlichen Tools und Diensten, die einem dabei unter die Arme greifen und für die muss man nicht programmieren können. Wir stellen einige hier vor.

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Wie sich Lüge vor die Wahrheit legt

Selbst Facebook setzt im Kampf gegen Fake News vorerst auf das menschliche Urteil. Anders das von der EU geförderte Projekt „Pheme“. Dort wird an maschineller Auslese gearbeitet.