DOSSIER mit 65 Beiträgen

Behördenkommunikation

Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden betreut von Irène Messerli und Dominik Allemann von Bernet Relations. Weitere Beiträge zum Thema Corporate Communications finden Sie auf bernetblog.ch.

Wie Pierre Maudet die Medien im Griff hatte

In der bisher besten, weil umfassendsten Analyse der Korruptionsaffäre um den Genfer Staatsrat Pierre Maudet, zeichnen Sascha Buchbinder und Nicole Vögele in der «Zeit» ein nicht sehr vorteilhaftes Bild der Medien in ihrem Umgang mit dem FDP-Politiker. Besonders deutlich habe sich dies anlässlich der Bundesratskandidatur gezeigt, als Maudet die «Kampagne von A bis Z kontrolliert» habe. «Und die Medien liessen sich kontrollieren. Wie schon seit Jahren. Denn Pierre Maudet ist nicht nur ein Politik-, sondern auch ein Medienprodukt.» Buchbinder und Vögele illustrieren dies am Beispiel einer grossen Fotostory zu Maudets Wahlkampagne, die in NZZ und Le Temps erschienen war. «Die Texte zum Fotoroman verfassten versierte politische Journalistinnen, die in den entscheidenden Momenten allerdings nicht dabei gewesen waren. Das war kein eingebetteter Journalismus, das war gelenkte Berichterstattung, die vortrefflich funktionierte.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Zensuranweisung des FPÖ-Ministers

Das österreichische Innenministerium unter der Leitung von FPÖ-Mann Herbert Kickl hat die Polizeibehörden im Land angewiesen, künftig kritische Medien mit Informationssperren zu belegen. Namentlich genannt werden «Kurier», «Standard» und «Falter». Mit diesen müsse die Kommunikation «auf das nötigste Mass beschränkt» werden, weil sie angeblich «einseitig» und «negativ» berichten. Wohlgelitten ist dagegen der Privatsender ATV, der ab Ende Jahr mit «Live PD» eine Sendung zeigt, welche die Polizeiarbeit positiv darstellt. «Es handelt sich dabei um imagefördernde Öffentlichkeitsarbeit, bei der die Themen im Studio von uns bestimmt werden können», steht im Brief des FPÖ-Innenministeriums an die Polizeien.

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Wie der UBS-Rettungsplan geheim blieb

Vor zehn Jahren haben Bundesrat und Nationalbank beschlossen, die UBS mit bis zu 68 Milliarden Franken zu unterstützen. Die beispiellose Rettung der Grossbank gelang auch deshalb, weil im Vorfeld praktisch nichts durchgesickert war.

Hofberichterstatter auf China-Reise

Auf ihrer jüngsten Reise nach China, es soll ihre Abschiedsreise als Bundesrätin gewesen sein, liess sich Doris Leuthard offenbar nur von ihr genehmen Medien begleiten. Mit im Tross waren unter anderem die Aargauer Zeitung, die Handelszeitung und auch Ringier-Journalisten. Nicht mitreisen durfte dagegen die «Basler Zeitung». Ihre Anfrage wurde abgewiesen, wie Inland-Redaktor Dominik Feusi schreibt. In anderen Departementen sei eine solche Begleitung meist ohne Umstände möglich, solange das Medium die Kosten übernimmt.

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Buzzfeed seziert den Merkel-Podcast

Seit 2006 kommuniziert die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel regelmässig via Podcast. In zwölf Jahren sind so 512 zwei- bis vierminütige Videobeiträge zusammengekommen, das sind im Schnitt 42 Folgen pro Jahr. Buzzfeed-Reporter Marcus Engert hat das Format unter die Lupe genommen. So wirft er einen kritischen Blick auf die Kosten für den Podcast, fragt nach der Kommunikationsstrategie der Kanzlerin und ordnet schliesslich das Format in den rundfunkrechtlichen Rahmen ein.