DOSSIER mit 118 Beiträgen

Mediengeschichte

Männer und Frauen beim «Spiegel»

Anlässlich von einem Jahr #MeToo blickt die stellvertretende Chefredaktorin des Hamburger Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» auf das Verhältnis von Mann und Frau im eigenen Haus im Laufe der Zeit. Dazu sprach Susanne Beyer (sie ist die erste Frau in der Chefredaktion des Magazins) mit zahlreichen Mitarbeiterinnen aus 70 Jahren «Spiegel». Vieles, was heute unvorstellbar wäre, nahm man früher hin. Etwa, dass «Spiegel»-Gründer und -Chefredaktor Rudolf Augstein Mitarbeiterinnen regelmässig im Bademantel empfing. «Das musste man akzeptieren in dieser Zeit», sagt dazu Dinah Deckstein, die seit 1982 als Wirtschaftsredaktorin arbeitet. Es sei für sie aber immer noch «ein Zeichen von Respektlosigkeit». Beyer zeichnet mit ihrem Text auch ein Sittengemälde der Bundesrepublik, da sich der Wandel der gesellschaftlichen Gepflogenheiten auch in der Redaktion des Nachrichtenmagazins spiegelte.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Mediengeschichte: Der grosse Chlapf bei den LNN

Ein Chefredaktor wird freigestellt, und 31 Redaktionsmitglieder solidarisieren sich mit ihm und kündigen. So geschehen Ende 1980. Das Ereignis schlug schweizweit hohe Wellen und wurde nun von einem Direktbetroffenen erstmals ausführlich aufgearbeitet.

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Technologiwandel und Zukunftsangst: alles schon mal dagewesen

Ganz so erstmalig und einzigartig wie der heutige Technologiewandel im Zuge der Digitalisierung bisweilen beschrieben wird, ist er gar nicht. Andreas Rödder von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz blickt im Gespräch mit Samuel Wyss auf das 19. und frühe 20. Jahrhundet zurück, als die Einführung der Eisenbahn und der Elektrizität vergleichbare gesellschaftliche (Abwehr)reaktionen zeitigte.

TV-Geschichte: Heiner Gautschys erster TV-Bericht aus New York

«Verehrte Fernsehfreunde, ich bin Heiner Gautschy. (…) Dies ist gleichsam mein erster regulärer Bericht, wenn sie wollen. Seit Kurzen stehen mir nämlich die nötigen Aufnahmeapparaturen zur Verfügung, eine Tonkamera, ein Bandgerät, ein Phasenumformer, ein Akkumulator und was es sonst noch alles braucht – erheblich mehr als beim Radio und ich hoffe, dass ich von nun Weiterlesen …

Fundstück: Wie Rudolf Augstein freundlich, aber bestimmt die Pressefreiheit verteidigte

Auf Instagram hat «Spiegel»-Chefredaktor Klaus Brinkbäumer ein historisches Schreiben von «Spiegel»-Gründer Rudolf Augstein an den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker veröffentlicht. Darin verteidigte Augstein den Reporter Cordt Schnibben, der mit seiner Berichterstattung offensichtlich den Unmut des Bundespräsidenten auf sich gezogen hatte. Augstein schrieb am 12. August 1991, dass er «so befähigten Redakteuren keinerlei Zensur auferlegen» Weiterlesen …

Eine kleine Geschichte der «Lügenpresse»

Von der Märzrevolution 1848 über den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik bis in die Gegenwart hält sich der Terminus der «Lügenpresse» als Schmähbegriff für politisch missliebige Zeitungen und Medien allgemein. Maximilian Probst zeichnet im Magazin «Zeit Geschichte» nach, welche Akteure mit welcher Interessenlage die Medien der Lüge bezichtigten und welche Rolle Verschwörungstheorien dabei spielten.

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Sinnbild für die Befindlichkeit der Branche

In Washington steht ein Medienmuseum. Und diesem Newseum geht es nicht gut. Einer der Gründe für die Misere kommt einem bekannt vor: Zu hoher Eintritt in einer Umgebung mit zahlreichen Gratis-Museen. Man sagt, das Newseum schreibe pro Jahr 30 Mio. Dollar Verlust. Nun soll das Gebäude an bester Lage verkauft werden. Damit scheinen die Tage Weiterlesen …

Farbfernsehen als Propagandafenster des Westens

Heute vor 50 Jahren läutete der damalige deutsche Vizekanzler Willy Brandt das Zeitalter des Farbfernsehens ein. Mit einem symbolischen Knopfdruck an der Internationalen Funkausstellung in Berlin schaltete Brandt das Bild von schwarz-weiss auf bunt. In der Schweiz erfolgte die Umstellung ein Jahr später. Im deutschen Kontext wird der Technologiesprung auch als Teil des Systemkonflikts zwischen Weiterlesen …