DOSSIER mit 308 Beiträgen

Facebook

Zuckerberg im Wohnzimmer

Der Datenhunger von Facebook kennt keine Grenzen. Und die Zuckerberg-Company kann darauf zählen, dass es den meisten Nutzern leidlich egal ist, was mit ihren persönlichen Daten angestellt wird. Nur so lässt sich erklären, dass sich Facebook getraut, trotz anhaltender Kritik am fahrlässigen Umgang mit Personendaten, eine Art Überwachungsgerät mit Kamera auf den Markt zu bringen. «Facebook hat das Gerät unter anderem mit einer integrierten Technologie ausgestattet, die während eines Videoanrufs automatisch Personen im Blickfeld der Kamera verfolgt und eigenständig auf deren Gesichter zoomt», schreibt Giuseppe Rondinella auf «Horizont». Portal+, so der Name des neuen Gadgets, kann als Reaktion von Facebook auf ähnliche Systeme gesehen werden, wie sie die Konkurrenz von Amazon, Google und Apple bereits lanciert hat.

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Facebook-Managerin: «Mein Job besteht nicht darin, Verlage glücklich zu machen»

Das Verhältnis mit den Medien ist unwiederbringlich zerrüttet, nun lässt Facebook die Muskeln spielen. Nachdem das weltgrösste Social Network zu Jahresbeginn die Sichtbarkeit von Verlagsinhalten im Newfeed bereits algorithmisch herunterstufte, folgt nun die verbale Watsche. Auf einer Konferenz des Techportals re/code erklärte die Managerin für Medienpartnerschaften des Internetkonzerns: «Menschen kommen nicht wegen der Nachrichten zu Facebook.»

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Burma: Wenn der Algorithmus die Medienfreiheit unterläuft

Nach Jahrzehnten der Zensur unter dem Militärregime kennt Burma nun freie Medien. Dazu gehört auch, dass sich die Leute informieren können, wie und wo sie wollen. Am liebsten tun sie das auf Facebook. 30 der gut 50 Millionen Einwohner des Landes nutzen das soziale Netzwerk. Und dort kriegen sie wenig mit von dem, was international für Schlagzeilen sorgt: die Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya durch die buddhistische Mehrheitsbevölkerung im Norden des Landes. «Was Burmesen in Rangun auf Facebook sehen, ist eine Parallelwelt. In ihrem Newsfeed finden keine Säuberungen statt. Stattdessen beschützt die angeblich heldenhafte Armee das Land vor islamistische Terroristen», beschreibt Lukas Messmer die Wirkung von Facebook in Burma im SRF-Magazin «10 vor 10».