DOSSIER mit 99 Beiträgen

Medien im Krieg

Reporterin in der Ukraine: «Selbst in Afghanistan war das Risiko eher abschätzbar»

Im Ukraine-Krieg mehren sich kritische Stimmen, dass teils junge Journalistinnen, Fotografen und Kameraleute unterwegs seien, die grosse Risiken eingingen. Wiederholt gab es in den letzten Tagen Meldungen von getöteten Medienschaffenden. Dies deckt sich zum Teil mit den Erfahrungen der freien Journalistin Stefanie Glinski, die zurzeit aus der Krisenregion berichtet.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Romantische Bombenbilder

«Das Foto zeigt ein nächtliches Stadtpanorama in warmen Farbtönen mit einem spektakulären Lichtschweif, der weite Teile des Himmels erhellt.» So illustrierten unzählige Publikationen weltweit den Raketenangriff von USA & Co. auf Syrien dieser Tage. Lorenz Meyer vom Bildblog findet das eine problematische Inszenierung von Krieg: «Während sich also in Damaskus und Homs die Menschen Sorgen um ihr Leben machen, schauen wir uns romantischen Kriegskitsch an.»

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Syrienkrieg: Experte oder Propagandist?

Das «Mittagsmagazin» der ARD befragte einen Prof. Dr. Günter Meyer zu den jüngsten Giftgasangriffen in Syrien. Meyer erzählte die Geschichte so, wie man sie sonst nur von russischen Staatsmedien vernimmt und ihren Schwesterpublikationen im Geiste westlicher Provenienz: Das Ganze sehe nach einer weiteren Inszenierung der vom Westen finanzierten Rettungsorganisation der «Weisshelme» aus. Eine zumindest umstrittene These, gibt es doch zahlreiche Indizien, die dagegen sprechen. Es ist das eine, einen Experten von zweifelhaftem Ruf einzuladen, aber dann nicht einmal nachzufragen, wirft ein äusserst schlechtes Licht auf den ARD-Journalismus.

Rückblick: als eingebettete Fotoreporter im Irak-Krieg

Im März vor 15 Jahren begann die von den USA und Grossbritannien geführte Invasion des Irak. Aus diesem Anlass blicken sieben Fotografen der Bildagentur Magnum auf ihre Arbeit als Kriegsreporter zurück. Dabei diskutieren sie auch ihre Rolle als «eingebettet Journalisten». Im Irakkrieg waren erstmals im grossen Stil Medienschaffende als Teil der kämpfenden Truppen unterwegs. Ein Teil der Magnum-Fotografen sieht im Rückblick auch Vorteile in dieser Form der Kriegsberichterstattung: Anstatt Stunden damit zu verbringen, einen Fahrer und Fixer zu finden und die eigene Logistik aufzubauen, konnte man sich einfach auf das Fotografieren konzentrieren, findet etwa Thomas Dworzak. Erfahrungen mit Zensur machte keiner der sieben Magnum-Reporter. Im Gegenteil. War man einmal Teil der Truppe, konnte man alles fotografieren. «In Falludscha habe ich Soldaten fotografiert, die Leichen von den Dächern werfen. Ich dachte, sie würden mich rauswerfen, aber es war kein Problem. Ein Typ war eigentlich stolz darauf», sagt Jerome Sessini.

Terrorberichterstattung muss sich ändern

Medien geraten nach Terroranschlägen regelmäßig in die Kritik, weil sie zu oberflächlich und spekulativ berichten. Journalisten sollten vor allem die komplexen Hintergründe der Anschläge erklären anstatt vereinfachte Stereotypen zu wiederholen.

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Alles Lüge oder was? Wenn Nachrichten zur Waffe werden

Ein Video erregte Anfang 2015 weltweit Aufsehen. Es zeigte wie ein etwa zwölfjähriger Junge, angeleitet von einem Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), aus nächster Nähe scheinbar zwei enttarnte russische Spione erschoss. Experten des Bundesnachrichtendienstes (BND) haben den Clip nun als Inszenierung bezeichnet.