«Tagesspiegel» ohne Medienseite: Absage an journalistische Kompetenz
Der «Tagesspiegel» verkleinert sein Format und reduziert die Medienberichterstattung.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Der «Tagesspiegel» verkleinert sein Format und reduziert die Medienberichterstattung.
Wie die SRF-Sportjournalisten den historischen Sieg gegen Frankreich mit dem Nationaltrainer analysierten, war empathielos und nahe an einer Beleidigung. Doch Vladimir Petkovic verzichtete auf eine Wutrede.
Sogar das ZDF spielte sein Jubelgeschrei nach dem gehaltenen Penalty von Yann Sommer ein: SRF-Kommentator Sascha Ruefer ist das sprechende Herz der Schweiz.
«Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?» ist eine sechsteilige Reihe zu einem der einflussreichsten Verbreiter von Verschwörungsmythen im deutschsprachigen Raum. Und so toll, wie sie produziert ist, stellt sich trotzdem die Frage: Würde man den Mann nicht besser totschweigen?
Im Rahmen einer dreiteiligen 3sat-Reihe schildert ein Beitrag journalistisches Fehlverhalten und Hassexzesse im Web. Ein ebenso aktuelles und im Sinne der Verbraucheraufklärung wichtiges Thema. Dem werden Rosanna Grüter und Patrizia Laeri in ihrer Umsetzung leider nicht gerecht. Statt Absichten und Wirkungsweisen zu ergründen, versuchen sie, ihre Inhalte auf dem Wege der Personalisierung zu vermitteln.
Die «Neue Zürcher Zeitung» widmet sich in einem ausführlichen Artikel der wichtigen Frage, ob ein Laborunfall am Ursprung von Sars-Cov-2 steht. Die fünf Zeitungsseiten überzeugen durch spannendes Storytelling. Doch die kritische und wissenschaftlich fundierte Einordnung der Labor-These kommt zu kurz. Woher stammt das Virus Sars-Cov-2, das uns seit über einem Jahr beschäftigt? Die in der Weiterlesen …
Was Journalismus sein und wer ihn betreiben soll, lässt sich nie abschließend klären. Es wird immer eine wandelbare Mixtur aus individuellem Können und allgemeiner Anerkennung sein, aus Handlung und Verhandlung. Was analytisch getrennt werden kann, gehört zusammengedacht, weil es nur so erklärt werden kann.
Insbesondere die SRG nimmt in der aktuellen Krise die Rolle als Teil der Vierten Gewalt nur ungenügend wahr. Je mehr von unserem Geld via Staat an Medienunternehmen geht, desto unkritischer wird ihr Umgang mit diesem Staat. Das ist gefährlich.