Autor

Nick Lüthi

Wenn (fast) gar nichts stimmt

Eine Gegendarstellung der gröberen Sorte hat gestern 20min.ch veröffentlicht. An einem Artikel über den Hauptsponsor des Eishockey-Vereins SCL Tigers mit dem Titel «Tigers Sponsor machte illegale Waffendeals» stimmt praktisch nichts. In fünf zentralen Punkten widerlegen die Betroffenen die Berichterstattung. Wie sonst bei der Publikation von Gegendarstellungen üblich, schreibt die «20 Minuten»-Redaktion nicht, dass sie an ihrer Darstellung festhalte – womit klar sein dürfte, dass sie tatsächlich grob daneben gegriffen hatte.

Tom über Tom

Aus den Nachrufen auf den US-Schriftsteller und Mitbegründer des sogenannten New Journalism sticht in den Schweizer Medien einer heraus: Auf Watson schreibt Tom Kummer über Tom Wolfe. Und wie nicht anders zu erwarten, schreibt Kummer vor allem über sich selbst und sein Verständnis von Journalismus, wie er mit seinem Borderline-Journalismus fortführte, was Wolfe eine Generation zuvor begonnen hatte. «So schenkte mir Tom Wolfe den Mut schon in meinen ersten Texten über mich selbst zu berichten – sowas gab es damals im deutschsprachigen Printmedien noch nicht oft.» Kummer traf Wolfe übrigens 1986, schreibt er (und die Redaktion versichert in einer Fussnote, dass das Treffen tatsächlich stattgefunden habe…).

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Warum Google und Facebook viel Geld in den Journalismus stecken

Die Hamburg Media School bietet neu ein Weiterbildungsmodul für Journalistinnen und Journalisten an, das komplett von Facebook finanziert ist. In der Columbia Journalism Review geht Mathew Ingram der Frage nach, wie es dazu kommen konnte, dass Facebook und Google zu zwei der grössten Journalismus-Sponsoren werden konnten. Dazu spricht er mit einer ganzen Reihe von Begünstigten. Das Fazit: «Wie altruistisch sie auch erscheinen mögen, die Realität sieht so aus, dass all diese Gelder nur ein weiterer Weg sind, auf dem sich sowohl Facebook als auch Google noch enger in das Gefüge von Medien und Journalismus integrieren, nicht nur in den USA, sondern weltweit.»

Bombe mit Zeitzünder

Der Aufstieg des Zürcher Medienkonzerns Tamedia und der Niedergang der Schweizer Presse führen zur grössten Massenentlassung in der Schweizer Mediengeschichte.

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