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Google

Wie sich Google zum Freund und Facebook zum Feind der Medien entwickelten

Die Rollenteilung hat sich in den letzten Monaten akzentuiert: Facebook macht sich mit dem Datenskandal und zuvor der Umstellung des Newsfeeds gerade unmöglich als Partner redaktioneller Medien. Währenddessen entwickelte sich Google zum wohlgelittenen Spendier-Onkel. Mit hunderten von Millionen Dollar unterstützt der Suchriese die notleidenden Medien. Kritik ist weitgehend verstummt, was bekanntlich nicht immer so war. Bereits vor einem Jahr beschrieb Lucia Moses für Digiday, wie sich das Verhältnis der beiden übermächtigen Digitalplattformen zu den Medien entwickelte und veränderte. Moses sieht die unterschiedlichen Rollen in der Geschäftsstruktur der beiden Unternehmen angelegt: «Das Geschäft von Google dreht sich um Suchmaschinenwerbung, was bedeutet, dass Nutzer von Google weggeschickt werden. Facebook hingegen betrieb ein proprietäres, geschlossenes Netzwerk, das darauf angewiesen ist, Menschen auf seiner Website oder App zu halten, um ihnen Werbung zu zeigen.»

Einfacher abonnieren mit Google

Während sich Facebook gerade unmöglich macht als Partner für Medienunternehmen, forciert Google seinen Schmusekurs. In den kommenden drei Jahren will das Technologieunternehmen den Journalismus mit 300 Millionen Dollar unterstützten. Das hat gestern der Google-Manager Philipp Schindler in einem Blog-Eintrag bekanntgegeben. Am meisten interessieren dürfte die Verlage das Angebot «Subscribe with Google». Wer ein Nutzerkonto bei Google führt und dort auch seine Kreditkartendaten hinterlegt hat, kann künftig damit Medieninhalte im Netz bezahlen. Die Beziehung zum Kunden pflegt weiterhin das Medienunternehmen. Deutschsprachige Zeitungen sind zum Start des neuen Angebots noch keine dabei.

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Google Analytics, Visualisierung der Daten

Welche Berichte Google Analytics zur Visualisierung der über die Nutzer gesammelten Daten zur Verfügung stellt, ist Thema unseres neuen Spezials. Anhanf dieser Berichte können Sie nachvollziehen, welche Wege die Besucher Ihrer Website einschlagen. Das Spezial besteht aus einem Kapitel von „Das Google Analytics Buch“ von Cathrin Tusche, das im O’Reilly Verlag erschienen ist.

Wird Google vom «Frenemy» zum Friend der Medien?

Während sich Facebook als Partner für Medienunternehmen zunehmend unmöglich macht und auch explizit signalisiert, dass es nicht seine Aufgabe sei, «Verlage glücklich zu machen», versucht Google genau das zu tun. Obwohl der Suchgigant das Gros der digitalen Werbung absorbiert und den Medienhäusern nur ein paar Brosamen übrig bleiben, macht Google immerhin gute Miene zum bösen Spiel – oder vielleicht sogar mehr. Die Signale der letzten Tage und Wochen weisen in eine klare Richtung: Wo es nur geht, greift Google den gebeutelten Verlagen unter die Arme. Zuletzt mit der Ankündigung den Verkauf von Digitalabos zu unterstützen. Dabei sollen die Verlage die Kontrolle über die Kundendaten behalten können. Google verlangt lediglich eine Provision, die aber deutlich unter den 30% liegen soll, wie sie etwa Apple verlangt. Wandelt sich hier gerade ein «Frenemy», wie das Kunstwort für Freund und Feind ein einem heisst, zu einem richtigen Freund und Partner?

Google macht E-Mail zur interaktiven «Postfach-Webseite»

E-Mail ist bekanntlich nicht totzukriegen. Die Uralttechnologie erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit, wie etwa der Newsletter-Boom der letzten Jahre zeigt. Als direkter Kanal zu den Kunden, ohne Umweg über eine Algorithmus-gesteuerte Plattform, dürfte sich die E-Mail noch lange halten. Aber die Form wird sich verändern. Google arbeitet daran, E-Mails interaktiv zu gestalten. Was an Interaktionen auf einer Website möglich ist, soll auch das elektronische Postfach erlauben. Die Inhalte der interaktiven E-Mails würden sich automatisch aktualisieren. So könnten z.B. die Inhalte eines Newsletters aktuell gehalten werden, auch wenn er erst ein paar Tage nach dem Eingang ins Postfach gelesen wird.

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