Warum Google und Facebook viel Geld in den Journalismus stecken
Die Hamburg Media School bietet neu ein Weiterbildungsmodul für Journalistinnen und Journalisten an, das komplett von Facebook finanziert ist. In der Columbia Journalism Review geht Mathew Ingram der Frage nach, wie es dazu kommen konnte, dass Facebook und Google zu zwei der grössten Journalismus-Sponsoren werden konnten. Dazu spricht er mit einer ganzen Reihe von Begünstigten. Das Fazit: «Wie altruistisch sie auch erscheinen mögen, die Realität sieht so aus, dass all diese Gelder nur ein weiterer Weg sind, auf dem sich sowohl Facebook als auch Google noch enger in das Gefüge von Medien und Journalismus integrieren, nicht nur in den USA, sondern weltweit.»
Tom über Tom
Aus den Nachrufen auf den US-Schriftsteller und Mitbegründer des sogenannten New Journalism sticht in den Schweizer Medien einer heraus: Auf Watson schreibt Tom Kummer über Tom Wolfe. Und wie nicht anders zu erwarten, schreibt Kummer vor allem über sich selbst und sein Verständnis von Journalismus, wie er mit seinem Borderline-Journalismus fortführte, was Wolfe eine Generation zuvor begonnen hatte. «So schenkte mir Tom Wolfe den Mut schon in meinen ersten Texten über mich selbst zu berichten – sowas gab es damals im deutschsprachigen Printmedien noch nicht oft.» Kummer traf Wolfe übrigens 1986, schreibt er (und die Redaktion versichert in einer Fussnote, dass das Treffen tatsächlich stattgefunden habe…).
Wenn (fast) gar nichts stimmt
Eine Gegendarstellung der gröberen Sorte hat gestern 20min.ch veröffentlicht. An einem Artikel über den Hauptsponsor des Eishockey-Vereins SCL Tigers mit dem Titel «Tigers Sponsor machte illegale Waffendeals» stimmt praktisch nichts. In fünf zentralen Punkten widerlegen die Betroffenen die Berichterstattung. Wie sonst bei der Publikation von Gegendarstellungen üblich, schreibt die «20 Minuten»-Redaktion nicht, dass sie an ihrer Darstellung festhalte – womit klar sein dürfte, dass sie tatsächlich grob daneben gegriffen hatte.
Ein Abschiedsgeschenk von «No Sports»
Der Versuch war es wert. Mit «No Sports» wollte die Redaktion des Fussballmagazins «11 Freunde» einem Publikum, das an Sporthintergrundgeschichten interessiert ist, attraktiven Lesestoff bieten. Das ist ihr ganz gut gelungen, doch die Rechnung ging offenbar nicht auf. Nach zehn Ausgaben ist Schluss. Der Verlag hat den Stecker gezogen, weil sich zu wenig zahlende Kunden für ein solches Heft interessierten. Zum Abschied gibt es ein Best-of aus den rund 1500 produzierten Seiten – gratis als PDF zum herunterladen und lesen.