«Gewohnheiten verändern sich»
Hansi Voigt, der Mann mit dem vielleicht grössten Online-Leistungsausweis in einem Schweizer Zeitungsverlag, hat den Machtkampf um die Leitung des konvergenten «20 Minuten» gegen Print-Chefredaktor Marco Boselli verloren. Voigt verlässt Tamedia Ende November. Wir haben Ende August ausführlich mit dem Chefredaktor von 20min.ch gesprochen, als er noch voll und ganz in Diensten seines Arbeitgebers stand: über journalistisches Arbeiten, die Zweigstelle in Hongkong und die Bedeutung von Unique Clients und Page Impressions.
Aus den Schlagzeilen der Frontpage diese Woche: «Grüsel-Cervelats, Tumor-Junge, Zuhälter-Boss, Zickenkrieg bei den Wetterschmöckern, Nippel auf YouTube». 20min.ch ist ein Boulevardportal, richtig?
Richtig.
Andererseits gibt es auf 20min.ch immer wieder journalistisch saubere Storys, die das Portal unter den Schweizer Portalen einem der Besten machen, Ihr beschäftigt ja auch einige gute Journalisten. Und Ihr seid eines der wenigen Online-Portale, die hintergründiger sind als die Printausgabe.
Wir bewegen uns zwischen Informationsbedürfnis und Zeitvertreib. Diese Spannung zwischen Nachrichten und Vergnügen versuchen wir ideal auszubalancieren.
Man könnte Ihnen vorwerfen, dass Sie ein Nutzerpopulist sind und alles machen, was der Nutzer will. Ist das nicht gefährlich?
Ja, wahrscheinlich wäre das gefährlich, doch machen wir nicht alles, was der Nutzer will. Unsere Leser sind aber ausserdem durchaus an ernsthaften Geschichten interessiert. Wenn ich ein Portal mache, das nach Arbeit aussieht, gewinne ich vielleicht 5 Prozent der Leser, die sich gezielt mit einzelnen Themen auseinandersetzen wollen. Doch ich verliere jene 95 Prozent, die per Zufall über eine Geschichte stolpern wollen.
Sie sind seit Januar 2006 bei 20min.ch. Was hat sich verändert, was ist gleich geblieben in dieser für Internetverhältnisse langen Spanne?
Die Mobilsparte ist dazugekommen, wir erreichen den Leser nun nicht mehr nur im Büro, sondern auch in seiner Privatsphäre, am Morgen, im Pendlerverkehr, am Abend und am Wochenende. Und wir sind wesentlich grösser geworden, darum empfangen wir viel mehr Input von den Usern: Leserfotos, Kommentare, Inputs. 20min.ch wird von mir konsequent als Mitmachportal ausgerichtet.
Wie wichtig ist journalistisches Arbeiten bei 20min.ch?
Extrem wichtig, das Wachstum kommt durch das Inhaltsangebot, wir haben uns das durch journalistisches Arbeiten erarbeitet. Wenn wir vor fünf Jahren eine gute Geschichte geschrieben haben, dann fragte man uns gerne etwas herablassend: «Wo habt ihr denn die gestohlen?». Damals war es für uns die einzige Chance, die Schnellsten zu sein, darum haben wir auf Tempo gesetzt. Doch gleichzeitig schnell und richtig zu sein, das ist die journalistische Herausforderung.
Wenn Euch journalistische Sauberkeit wichtig ist, warum übernehmt Ihr denn Storys aus notorisch unzuverlässigen Quellen wie «Daily Mail» oder «Sun»?
Bei fragwürdigen Quellen geben wir eine Einschätzung der Quelle à la «Revolverblatt» mit. Und wir verlinken darauf, damit sich der Leser selbst eine Meinung bilden kann. Wenn etwas berichtenswert ist, wir aber auch nicht einschätzen können, ob es ein Fake ist oder nicht, etwa bei einem Youtube-Video, dann schreiben wir, dass es sich um einen Fake handeln könnte.
Was macht ihr, wenn sich, wie oft, solche Storys nach ein paar Tagen als totaler Quatsch herausstellen?
Dann schreiben wir eine zweite Story, die klar macht, dass sich die Ursprungsmeldung in Luft aufgelöst hat und wie es dazu kommen konnte.
Gibt es Bestrebungen, Inhalte zu verifizieren?
Selbstverständlich. Auch wenn das viele nicht glauben wollen: Wir verzichten auf die Berichterstattung, wenn bei einer Geschichte zu viele Fragen offen bleiben.
Wie korrigiert ihr Fehler?
Wir lassen die Story stehen, bauen aber eine Box darin ein, die auf Fehler und Ungereimtheiten hinweist, so ist das für den Leser transparent. Wir sind offen und stehen dazu, dass wir ab und zu Fehler machen. Und versuchen, diese mit maximaler Transparenz offenzulegen.
Löscht ihr Artikel aufgrund von Protesten oder Klageandrohungen Involvierter?
Wir unterliegen den ganz normalen Regeln, wie gedruckte oder gesendete Publikationen auch. Selbstverständlich gibt’s da mal Proteste. Und wenn wir einen Fehler gemacht haben, versuchen wir den zu korrigieren.
20min.ch hat mit 13121 Pixel die längste Website unter den Schweizer Zeitungsportalen. Je weiter man bei 20min.ch nach unten scrollt, desto trashiger wird es. Doch geklickt wird gerade auch dort, ja?
Eine Meldung, die ganz oben platziert wird, sollte drei Kriterien erfüllen: Relevanz, Eigenleistung und Aktualität. Die Leute haben sich daran gewöhnt, dass die wichtigen Meldungen eher oben stehen und die Klamauk-Meldungen eher unten, der Leser kann selbst wählen, was ihm gefällt.
Wer hat den schönen Job, für «Beifang aus dem Internetz» den ganzen Tag lustige YouTube-Videos anzusehen und auszuwählen?
Der Titel «Beifang aus dem Internetz» ist Programm, über diese Videos stolpert man einfach. Die Rubrik ist sehr populär, wird von zwei Redaktoren geführt und von der ganzen Redaktion gefüttert. Manchmal gibt ein Internet-Video auch Stoff für eine eigene Geschichte. Kürzlich haben wir jene Russen kontaktiert, die schwindelerregende Höhenaufnahmen ins Netz gestellt haben. Wir haben dabei versucht, einerseits Hintergründe darüber zu liefern, andererseits diese waghalsigen Aktionen auch nicht zu verherrlichen.
Ihr habt eine Zweigstelle in Hongkong, die arbeitet, wenn in der Schweiz Nacht ist. Wer hatte die Idee dazu?
Mein Stellvertreter Franz Ermel kam mit der Idee und ich hab sie gegen einige ursprüngliche Widerstände in der Tamedia durchgesetzt. Hongkong ist ein guter kultureller Kompromiss zwischen Old Europe und dem asiatischem Ballungsraum. Wir haben dort ein Büro gemietet im 22. Stock eines Hochhauses mit schöner Aussicht, das alle sechs Wochen von einem neuen Newsdesk-Redaktor besetzt wird.
Warum sechs Wochen?
Damit sich keine Korrespondentenabkapselung ereignet. Der Redaktor muss wissen, was die Schweiz bewegt. Manche Redaktoren nehmen ihre Familie mit, andere verbinden den Aufhalt mit Ferien. Das Echo darauf ist mehrheitlich positiv, unser Dienstplan dafür ist schon bis 2014 ausgebucht. Damit wird auch die anspruchsvolle Position am Newsdesk aufgewertet, dem Herzstück unserer Redaktion.
Wie lauten denn die Aufgaben eines Newsdesk-Redaktors?
Das Wichtigste ist die Wächter-Funktion: Den Überblick über die aktuellen News zu haben, Alarm zu schlagen, wenn etwas Wichtiges passiert, um dann die News sofort in die Fachressorts weiterzuleiten. Es ist eine verantwortungsvolle, aber manchmal undankbare Aufgabe, denn man kann vor allem Fehler machen. Man braucht dafür ein umfassendes Allgemeinwissen.
Sie ärgern sich über das elitäre Medienbild des Soziologen Kurt Imhof, der mit seinem Jahrbuch alljährlich auch Portale wie 20min.ch kritisiert. Gibt es denn auch Punkte, bei denen er richtig liegt?
Es liegt sicher einiges im Argen bei Online-Portalen, da hat Imhof recht. Nur ist die Entwicklung insgesamt positiv: Wir sind sicher nicht schlechter als vor fünf Jahren geworden, denn vor fünf Jahren waren wir ziemlich schlecht. Die positive Entwicklung geht einher mit dem kommerziellen Erfolg, und damit kann sich eben auch die Qualität verbessern.
Ist ein Leser, der nur 20min.ch konsumiert, umfassend informiert?
Wenn er alles liest, ist er wahrscheinlich gar nicht so schlecht dran. Aber was heisst «umfassend informiert»? Ich glaube, das kann gar niemand leisten. Im Web kann ich nicht den Anspruch haben, dass sich jemand ausschliesslich über uns informiert. Die Konkurrenz ist immer nur einen Klick entfernt.
Es sind zwar zwei verschiedene Redaktionen, aber die Zusammenarbeit zwischen 20min.ch und «20 Minuten» ist dennoch ausgeprägt. Wie organisiert Ihr das?
Derzeit ist Print auf einem Stockwerk und Online auf einem Stockwerk, das wird sich mit dem Umzug ändern, da sitzen Print und Online auf einer Ebene. Im Abgleich zwischen Print und Online pflegen wir Transparenz, beide Seiten sind vollumfänglich informiert über die Aktivitäten der anderen. Auf Chefredaktionsebene suchen wir jeden Tag in einer Sitzung Synergien. Bereits heute finden sie täglich in der Print-Ausgabe zahlreiche Inhalte, die von Online-Redaktoren erstellt wurden. Das kommt bei der Konkurrenz, trotz Newsroom, nur in ganz seltenen Fällen vor.
Wie sieht der durchschnittliche Leser von 20min.ch aus?
Wir haben generell ein junges Publikum mit überdurchschnittlichem Ausbildungsgrad. Online gelten wir als Frauenportal, der Mobile-Leser ist eher männlich und jünger. Unser Zielpublikum ist die Altersgruppe zwischen 19 und 35 Jahren, das heisst, wenn ein Walter Roderer stirbt, ist das für uns eher kein Thema, weil der bei dieser Gruppe kaum bekannt ist.
Könnte man nicht 20min.ch und Newsnetz zusammenführen und Boulevard und Qualität stärker voneinander trennen?
Wieso sollte man das eine vom anderen trennen? Die Marke «20 Minuten» hat vielleicht nicht das beste Image bei Journalisten, aber bin ich darüber unglücklich? Nein! Wir befinden uns in einem Branchenumbruch, in dem viel ausprobiert werden muss, und wo man zwangsläufig auch mal scheitern kann. Mit einem Trash-Image kann ich doch viel befreiter Sachen ausprobieren, und wenn sie nicht funktionieren, wieder in die Tonne treten. Wer dauernd einen Ruf zu pflegen hat, muss viel vorsichtiger vorgehen.
Wir haben mal über die hohe Fluktuation bei Newsnet berichtet. Wie sieht es damit aus bei 20min.ch?
Es gab drei oder vier Wechsel im letzten halben Jahr von Leuten, die schon mehrere Jahre bei uns dabei waren. Ich habe sie unterstützt, etwas Neues zu machen. Eine Zeit lang gab es fast zu wenige Wechsel, das ist auch nicht gut. Der Zusammenhalt auf unserer Redaktion ist aber sehr gross. Aber das muss ich als Chef ja wohl sagen.
Ich habe 2009 mal 10 Klick-Garanten notiert: Sex, Promis, Nazis, Tiraden, Breaking News, Teaser, Monster, Sport, Grauen und Übersinnliches. Hab ich etwas vergessen?
Sex läuft gut, richtig. Doch zu viel Sex schlägt direkt auf die Kommerzialisierung. Die Boulevard-Online-Konkurrenz macht einen Bruchteil des Umsatzes, den wir machen – das hat damit zu tun, dass viele Inserenten nicht in dem Bereich werben wollen.
Über wie viel Umsatz reden wir?
Spartenergebnisse weist die Firma Tamedia nicht aus. Aber «20 Minuten Online» hat seit sieben Jahren sein Wachstum und den Ausbau auf über 65 Mitarbeiter mehr als selbstfinanziert.
Was ist der wichtigste Traffic-Bringer?
Die Aktualität. Die Ereignisse sind die Traffic-Treiber. Ob UBS in Not, Michael Jacksons Ableben oder der Launch des neuen iPhones, wenn etwas geschieht, wollen die Leser mehr darüber erfahren. Das erwarten sie inzwischen von uns.
Was ist im Werbemarkt derzeit wichtig? Page Impressions? Visits? Unique Visitors?
Page Impressions sind der für mich absolut unwichtigste Wert, die sind mir egal. Ich will Stammleser, die jeden Tag zu uns kommen in der Erwartung, auf interessante und lustige Weise bedient zu werden. Darum sind mir die Unique Clients pro Tag am Wichtigsten. Unique Clients pro Monat halte ich für eine unscharfe Währung – sie schaffen es doch fast nicht, im Netz unterwegs zu sein, ohne einmal pro Monat zufällig auf 20min.ch zu kommen.
Wenn eine Story gut performt, lässt ihr sie auch mal eine Woche stehen oder auch zwei. Was ist der Rekord?
Keine Ahnung was der Rekord ist. Aber eine Woche auf der Front im Internet entspricht gefühlten 30 Hundejahren im wirklichen Leben.
Seit wann ist 20min.ch gewinnbringend? Über wie viel Gewinn sprechen wir?
Seit ich hier bin, haben wir immer Gewinn geschrieben. Kurt W. Zimmermann hat mal eine Rechnung aufgestellt, die nicht völlig falsch ist. [Anmerkung der Redaktion: Kurt W. Zimmermann schrieb im Juni 2012 in der Weltwoche: «Am Schluss bleibt, vor Steuern und Abschreibungen, ein Gewinn von drei Millionen Franken.»]
Sind Adblocker ein Problem für 20min.ch?
Ich glaube nicht. Wenn man weitergemacht hätte wie vor zwei, drei Jahren mit wild animierten Ads, dann hätte das zu einem Thema werden können. Doch der Werbemarkt hat gemerkt, dass Werbung die Aufmerksamkeit der Leser nicht dermassen negativ beanspruchen darf. Am Schluss spricht solche Werbung gegen das eigene Produkt. Aber Werbung gehört doch irgendwie auch dazu. Unsere Leser sind recht tolerant geworden gegenüber Werbung, früher gab es dazu mehr Klagen.
Wie viel Prozent aller Beiträge entstehen nach Input von Leserreportern?
Wir machen pro Tag fünf bis zehn Leserreporter-Storys. Es geht dabei oft um Unfälle. Bei gewissen Naturereignissen werden wir geradezu mit einer Flut von Einsendungen konfrontiert, wie bei dieser Windhose über dem Zürichsee. Für uns ist die Hilfe unserer Leser grandios, auch die Inputs durch die Kommentare.
Wird denn auch unter den Kommentarschreibern gewinnbringend diskutiert?
Ich finde schon.
Ihr schliesst immer mal wieder die Kommentarfunktion bei einzelnen Beiträgen. Warum?
Aus Kapazitätsgründen. Es darf nicht vergessen werden, dass wir grundsätzlich für jeden Kommentar juristisch verantwortlich sind. Würden wir das nicht genau prüfen, dann hätten wir schnell mal einen Prozess am Hals. Wir haben jeden Tag 8000 – 10.000 Kommentare und mussten einen Weg finden, die zu bewältigen. Wir haben Softwarehilfen entwickelt, doch der letzte Entscheid beim Freischalten erfolgt manuell.
Wenn Carl Hirschmann jr. heute vor einer Bar randalieren würde – wie würde 20min.ch berichten?
Wenn das so wäre, dann würden wir schreiben: «Carl Hirschmann randaliert vor einer Bar» und in Abstimmung mit unserer Rechtsabteilung darüber berichten. Bei Personen, die keinen Schritt ohne PR-Berater und Anwälte machen, muss man sehr vorsichtig sein.
Blick.ch verzichtet ja zukünftig auf eine Berichterstattung über Carl Hirschmann.
Für unsere Leser ist Carl Hirschmann keine besonders interessante Figur mehr, aber das kann sich je nach dem ja wieder ändern. Carl Hirschmann ist jedenfalls nach wie vor eine öffentliche Figur, auch wenn er zurzeit wenig Öffentlichkeit sucht.
Warum werden Leserreporter nicht einfach Augenzeugen genannt? Wird nicht so das Journalistische entwertet?
Richtig, man könnte sie «Augenzeugen» nennen, denn sie liefern ja keine eigene journalistische Wertung oder Deutung mit. Die journalistische Arbeit geschieht hier auf der Redaktion, das können sie nicht leisten. Auch wenn es keine Reporter sind: der Name «Leserreporter» hat sich halt durchgesetzt.
Warum seid ihr auf die Idee gekommen, den Fall Kampusch nochmals aufzurollen?
Uns wurden aus Österreich Unterlagen zugetragen, was einerseits daran liegt, dass wir im Ausland ein viel besseres Image haben als in der Schweiz und andererseits darin begründet war, dass das Misstrauen gegenüber österreichischen Medien im Zusammenhang mit dem Fall Kampusch sehr gross ist. Wir haben uns die Sachlage angeschaut, und es gab so viele Widersprüche und offene Fragen, dass wir uns entschieden haben, darüber zu schreiben. Interessant fand ich auch, das mit allen multimedialen Mitteln zu machen, die das Netz bietet.
Wo stehen die Server von 20min.ch?
In Schweden.
Ist das nicht ein Risiko?
Vorher standen sie in Glattbrugg, das ist aber auch nicht sicherer, wenn es um die Abwehr von DDoS-Attacken geht.
Wie schnell könnte man diese Server wieder in die Schweiz bringen, falls sich politische Verhältnisse ändern sollten?
In wenigen Wochen, schätze ich.
Wie hat sich Ihr eigener Medienkonsum verändert?
Ich fange morgens um 7 Uhr an zu lesen, aber zum Briefkasten gehe ich nicht mehr. Ich lese die klassische Schweizer Presse weitestgehend auf dem iPad, dann scanne ich diverse deutsche und internationale Medienportale. Weitere Links ziehe ich weitestgehend aus Twitter. Dann schaue ich noch, was auf 20min.ch zu lesen ist, und um 9:30 Uhr beginnen die Sitzungen. Print lese ich eigentlich nur noch Sonntags, seit längerem bevorzugt die NZZ am Sonntag, den «Sonntag» und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Unter der Woche nur die Weltwoche, oft mit Kopfschütteln.
Es hat sich einiges geändert, Print ist unter Druck.
Es hiess es immer: Online werden nur die kurzen, nicht die langen Texte gelesen. Nur die News, nicht die Hintergründe. Nur das Aktuelle, nicht die Einordnung. Doch das stimmt nicht: Die Gewohnheiten verändern sich, die Leser merken, wer sich Mühe gibt und gute Arbeit abliefert. Ob die Arbeit gedruckt oder elektronisch vertrieben wird, spielt aus Lesersicht je länger je weniger eine Rolle. Das grösste Problem wird der grundsätzliche Erhalt der Marken sein. Mittelfristig stellt sich für uns alle doch die Frage, wer stellt mir ein interessanteres Menü zusammen: Mein Lieblingsmedium oder meine Social Media Community. Aus Verlegersicht lohnt es sich deshalb meiner Meinung nach, jeden Franken in die Marke beziehungsweise in die Journalisten zu investieren. Etwas anderes bleibt nicht.
Das Gespräch mit Hansi Voigt wurde am 24. August 2012 in Zürich geführt.
Hilbe E. 06. Januar 2013, 11:15
guete tag,
obwohl ich mich dank meiner ausbildung in der literatur recht gut auskenne und diese auch regelmässig lese, muss ich ihnen beiden, herrn h.voigt und herrn r.grob, mitteilen, dass ich ihre ausdrucksweisen in deren total verkürzter form, nur noch teilweise verstehe. sie erreichen daher nur noch die „verkürzte“ leserschaft. herrn grobs interview ist ja viel zu lang (wer liest das schon): grob über voigt –> wie interessant !! : vielleicht schreibe ich noch einen artikel: X über grob über voigt !! ha, ha. aber mit etwas muss man ja die seiten +FUELLEN+.
es lebe die PRINT-welt. da kann man noch interessante artikel mit fast keinen fehlern lesen
bien a vous
e.h.