Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Wie werden sich die elektronischen Medien in Zukunft entwickeln? Welche technologischen Entwicklungen werden uns in die Zukunft begleiten? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf das Nutzungsverhalten der Konsumenten und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Werbewirtschaft?
Hans-Georg Maaßen, Präsident des deutschen Verfassungsschutzes, spricht im Zusammenhang mit den Übergriffen in Chemnitz von «gezielten Falschinformationen». Die Recherchen von «Zeit Online» finden dafür keinen Beleg.
Autor: Kai Biermann, Johannes Grunert, Karsten Polke-Majewski, Valerie Schönian, Frida Thurm und Till Eckert
Bei ihrem Studentinnenjob als Mediendokumentalisin fiel Beatrice Minger immer wieder ein Motiv auf, das Zeitungen gerne als Illustration verwenden: Ein Mensch zeigt mit ausgestrecktem Arm auf ein mehr oder weniger deutlich erkennbares Objekt. Minger begann die Bilder zu sammeln, zuerst am WG-Kühlschrank, später geriet die Sammlung in Vergessenheit, bis jemand die Idee hatte, die teils skurrilen Bildern als Buch herauszugeben. Nun erscheint demnächst bei Patrick Frey der Band mit dem bezeichnenden Titel: «Hier sass er».
Das private Medienforschungsunternehmen Publicom befragt regelmässig Medienexpertinnen und -experten zu Themen, welche die Branche gerade umtreiben. In der aktuellen Umfrage geht es um Werbegelder, die milliardenweise aus der Schweizer Wirtschaft zu Google und Facebook abfliessen und nicht (mehr) den heimischen Medien zugute kommen. Was tun? «Eine deutliche Mehrheit der befragten Experten ist demnach der Meinung, dass die Macht von Facebook & Co regulatorisch beschränkt werden müsse. Nur eine Minderheit glaubt, dass der Markt die US-Konzerne in die Schranken weisen werde», heisst es in der Studienzusammenfassung. Als konkrete Massnahmen wird etwa der Ausbau der Medienförderung vorgeschlagen. Der ehemalige NZZ-CEO Veit Dengler kann dazu nur den Kopf schütteln. Er schreibt auf Twitter: «So geht #Protektionismus: ‹Seit 150 Jahren verdienen Medien viel Geld mit Werbung. Jetzt haben unsere Kunden bessere Werbemöglichkeiten gefunden. Deswegen muss der Staat uns jetzt Geld geben.›»
Hier kommt eine geballte Ladung Gedankenfutter für die Service-public-Debatte, von der in der Schweiz die Verleger immer wieder behaupten, sie finde nicht statt. Das deutsche Medienmagazin «Journalist» hat mit 17 Protagonistinnen und Protagonisten gesprochen, die sich zum System der öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland äussern. Da es dort wie hier gerade um alles zu gehen scheint, lassen sich die Texte auch mit einer Schweizer Brille gewinnbringend lesen.
In absehbarer Zeit wird der SRG-Verwaltungsrat darüber entscheiden, ob die Radioinformation in Bern bleibt oder, wie von der Unternehmensleitung favorisiert, nach Zürich zum Fernsehen zieht. Nach allem, was bisher durchgesickert ist, sieht es danach aus, als sei der Umzug so gut wie beschlossene Sache. Das zu verhindern, versucht eine breite Koalition von Parteien und Betroffenen. In der NZZ meldet sich nun Peter Bertschi zu Wort, der 16 Jahre lang als stellvertretender Chefredaktor von Radio SRF im Studio Bern gearbeitet hatte. Bertschi warnt eindringlich vor den gravierenden Konsequenzen einer Zusammenführung von Radio und Fernsehen an ein und demselben Ort: «Die Erfahrung zeigt, dass eine räumliche Trennung zwischen Radio und Fernsehen SRF diese Meinungsvielfalt gewährleistet. Nur so bleibt eine unterschiedliche Radio- und Fernsehkultur SRF bestehen – verbunden mit einem durchaus sinnvollen inneren Wettstreit.»
SVP-Nationalrat und Journalist Roger Köppel berichtet von den Demonstrationen in Chemnitz und vergisst dabei, Angriffe auf Berufskolleginnen und -kollegen zu vermelden. Ein grober handwerklicher Fehler.