DOSSIER mit 245 Beiträgen

Medienwandel

Der Medienwandel eines Jahrzehnts in sechs Charts

Die Tageszeitungen sind die großen Verlierer des Medienwandels in den vergangenen zehn Jahren. Der Anteil der Menschen in Deutschland, die sich in einer Zeitung über das aktuelle Geschehen informieren, ist seit 2005 von 51 auf auf nur noch 36 Prozent gefallen. Parallel haben die Zeitungen mehr als eine Milliarde Euro Umsatz verloren, weil die Werbung Weiterlesen …

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Das hat Sie 2017 am meisten interessiert: die Top-5-Artikel der Medienwoche

Die fünf Beiträge der MEDIENWOCHE, die Sie 2017 am meisten gelesen haben, beleuchten alle aktuelle Brennpunkte der Branche: Da geht es um die Tücken moderner Werbung, den Plan B zu «No Billag», die Frage nach Zukunftsperspektiven im Journalismus, die Medienfigur Dr. Daniele Ganser und NZZ-Qualität aus Bosnien. 1. Jugendliche erkennen Native Advertising nicht als Werbung Weiterlesen …

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«Wahnsinnig, was alles auf einen einprasselt»

Dieter Fahrer arbeitet an einem Dokumentarfilm über die Schweizer Medienbranche. Sein Team hat bei «Bund», «Watson»und «Echo der Zeit» gedreht. Auch das Project R kommt im geplanten Kinofilm vor. Ein Gespräch über Ängste von Journalisten, die Perspektive der Nutzer und wichtige Fragen an Verlegerpräsident Pietro Supino.

Medienfasten oder Exodus aus der Erregungsspirale

Der Zukunftsforscher Matthias Horx beschreibt, wie er sich seit einem Jahr regelmässig einer Mediendiät verschreibt; er nennt das «Exodus aus der Erregungsspirale». Während eines Monats konsumiert er nur Medien, die weder alarmistisch, sensationell noch «clickbaiting»-verseucht sind, sondern auch das Schöne zeigen, «ohne Negatives zu leugnen». Horx nennt vier Titel, die er während seiner Medienfastenzeit nutzt: Zuerst «Monocle», die Medienplattform um das Monatsmagazin von Tyler Brûlé. Horx begründet die Wahl so: «Monocle-Lektüre macht immer Lust auf Menschen, Berührung, Wirklichkeit – und Verbesserung.» Dann liest er «Perspective Daily», Deutschlands einzige Website für Konstruktiven Journalismus. «Die Plattform bringt einmal am Tag einen locker geschriebenen Text darüber, dass nicht alles schlechter wird, auch wenn es oft so scheint.» Weiter liest Horx während seiner Diät das Wirtschaftsmagazin «Brand Eins», weil hier alles «echt» und «authentisch» sei, «und wenn man sich hineinliest, das Gegenteil von sterbenslangweilig.» Als Viertes und Letztes vertraut er der Neue Zürcher Zeitung. Was Horx an der NZZ schätzt: Sie «glaubt kaum eine der apokalyptischen Übertreibungen, die die Debatten- und Politikteile der deutschen Medien füllen.»

«Das postfaktische Zeitalter ist noch nicht unsere Gegenwart.»

Es besteht noch Hoffnung: Laut dem Medienforscher Bernhard Pörksen gibt es zwar eine «neue Macht der Desinformation», aber der traditionelle Wahrheitsbegriff habe sich deshalb nicht aufgelöst. Der Professor der Uni Tübingen war Gast in «NZZ Standpunkte», wo er sich mit den medialen Verwerfungen der Gegenwart auseinandersetzte, insbesondere nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den Weiterlesen …

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Jonathan Franzen über die Aktualität von Karl Kraus

Der Schriftsteller Jonathan Franzen teilt die Technologie-Skepsis von Karl Kraus und zieht Parallelen vom damaligen Fortschrittsglauben zur heutigen Zeit: «Das Problem ist heute dasselbe wie vor hundert Jahren: die Schmalspurigkeit der Gehirne, welche die Technologie nutzen. Nur dass die Technologien heute wesentlich mächtiger sind als zu Kraus‘ Zeiten.» Als eine Folge davon sieht Franzen auch Weiterlesen …

Medienzukunft: ein kleines Survival-Kit

«Komplexe Analysen zur Medienkrise gibt es viele», schreibt Martin Oswald. Darum legt der Online-Chef des St. Galler Tagblatts eine kurze und knappe vor, die massgeblich aus vier Punkten besteht als Voraussetzung für das Überleben des Qualitätsjournalismus. Erstens: attraktive Inhalte, zweitens: eine kinderleichte Bezahllösung, drittens: Zahlungsbereitschaft des Publikums und viertens: Attraktivität für lokale Werbung.