WOZ: Selbstverwaltet, links, erfolgreich
Die Schweizer Wochenzeitung WOZ trotzt seit 35 Jahren den Konjunkturen der Medienindustrie – mit Erfolg. Die Auflage der linken Wochenzeitung steigt.
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Die Schweizer Wochenzeitung WOZ trotzt seit 35 Jahren den Konjunkturen der Medienindustrie – mit Erfolg. Die Auflage der linken Wochenzeitung steigt.
Eine Ikone des Musikjournalismus verschwindet. Nach 65 Jahren stellt der New Musical Express, bekannt unter seinem Kürzel NME, das gedruckte Magazin ein. In seiner besten Zeit in den 1970er-Jahren verkaufte das Blatt wöchentlich um die 300’000 Exemplare. Den Anfang vom Ende markierte der Entscheid, ab 2015 das Heft gratis in Ladengeschäften auszulegen. Das rentiere sich jetzt nicht mehr, teilt der Verlag Time Inc. mit und will die Marke nun digital weiterführen.
Er sei froh gewesen, dass er sich über das jüngste Schulmassaker in Florida nicht mit Online-Medien informiert habe. Farhad Manjoo von der New York Times unterzog sich einem Selbstversuch: zwei Monate lang liest er nur Zeitungen um sich zu informieren; Ausnahmen sind Podcasts, E-Mail-Newsletters und lange Online-Formate. Seine Print-Diät bestand aus der New York Times, für die er selbst arbeitet, das Wall Street Journal, seine Lokalzeitung The San Francisco Chronicle, plus das Nachrichtenmagazin The Economist. Was man von den Zeitung kriegt? News. Richtige News. Das mag banal klingen. Manjoo meint das als Abgrenzung zu den Online-Medien, wo man einem endlosen Meinungsstrom ausgesetzt sei, «der mehr dazu beiträgt, Ihr Verständnis der Welt zu verzerren, als sie zu erhellen.»
Auch das noch! Als sorgte der digitale Wandel nicht schon für genügend Ungemach bei den Zeitungsverlagen, steigt nun auch noch der Papierpreis. Eine Tonne Zeitungspapier kostet in Deutschland neu 485 Euro, bisher waren es 425. Ein Grund für den Anstieg sei die Nachfrage aus China und Indien, schreibt Gregory Lipinski in Meedia. Dorthin exportierten deutsche Hersteller inzwischen beträchtliche Mengen. Ausserdem wurden viele Fabriken geschlossen nach Jahren mit Überkapazitäten. Doch jetzt schlägt das Pendel zurück.
Drei Bücher überraschen auf der Bucher-Liste der wichtigsten Journalismus-Bücher: Eines aus den USA, eines aus der DDR und eines aus den Dreissiger Jahren der Weimarer Republik, das selbst antiquarisch nur schwer zu bekommen ist.
Der Filmemacher Frédéric Gonseth hat die Einstellung des Westschweizer Nachrichtenmagazins «L’Hebdo» zum Anlass genommen, der Zeitungskrise in der Schweiz nachzuspüren. Er tut dies mit einem Rundumblick auf sämtliche beteiligten Akteure in seinem Dokumentarfilm «Le Printemps du Journalisme». So kommen neben den Medienschaffenden auch Vertreter aus Verlagen und Politik, sowie das Publikum ausgiebig zu Wort. Der optimistische Titel bezieht sich auf das neue Online-Magazin «Bon pour la tête», das ein Teil der Hebdo-Redaktion nach der Einstellung ihres Magazins gegründet hat.
Die Luft für Zeitungen wird immer dünner. Nur die grossen werden überleben. Über die Folgen sind sich Experten uneins.
Aber woher kommt dieser helvetische Drang zum Mantel? Warum legen sich gleich drei Zeitungshäuser solche Mantelkonzepte zu? Das bin ich in den letzten Tagen oft gefragt worden. Es lässt sich relativ einfach erklären. Ich greife dafür auf Grafiken aus einer Vorlesung über die ökonomischen Fallen der Medien zurück, die ich kürzlich an der Universität Basel Weiterlesen …